Johannes-de-la-Salle-Gasse
Ärger um neue Wohnungen

- Die Wohnungen passen nicht ins Ortsbild, meinen Anrainer.
- Foto: Brandl
- hochgeladen von Sophie Brandl
In Strebersdorf legen Anrainer Wert auf ein traditionelles Ortsbild. Stattdessen entstehen Wohnbauten.
FLORIDSDORF. Nach dem Artikel im Dezember 2020 über die Fillenbaumgasse, in dem Anrainer Bedenken bezüglich des Ortsbilds aufgrund von Neubauten äußerten, meldeten sich weitere Floridsdorfer mit ähnlichen Sorgen. Thematisiert wurde etwa die Johannes-de-la-Salle-Gasse.
"Die Lebensqualität ist dahin und ich überlege sogar, dass ich wegziehe, denn man muss sich nicht alles gefallen lassen", sagt ein Nachbar, der in der Gasse wohnt. Anrainer fürchten unter anderem, dass durch die Wohnprojekte und den Zuzug mehr Verkehr entstehen und sich die Parkplatzsituation zuspitzen wird. Ein passendes Verkehrskonzept wird daher gefordert.
Pflichtstellplätze erfüllt
Entlang der Johannes-de-la-Salle-Gasse 4 bis 12 wurde die "Neue Heimat" von "At Home"-Gewog gebaut. In unmittelbarer Nähe zum Areal der Schulbrüder wurde auf der Nummer 4 eine Wohnhausanlage mit 75 freifinanzierten Mietwohnungen errichtet. Weiters verfügt die Anlage über eine Tiefgarage mit 26 Autoabstellplätzen. Zudem gibt es 24 Stellplätze im Freien.
Am Ende der Johannes-de-la-Salle-Gasse 12 gibt es 169 Wohneinheiten mit 151 Stellplätzen in der Tiefgarage. Die Baupolizei bestätigt in beiden Fällen, dass die gesetzlich vorgesehenen Pflichtstellplätze zur Gänze errichtet werden. Das heißt, jeweils einer pro 100 Quadratmeter Nutzfläche.
Sorge um Verkehrslage
Zwischen den Wohnbauten befindet sich ein Kindergarten, die Schule Strebersdorf und ein Gymnasium. Auch hier benötigen das Lehrpersonal sowie weitere Mitarbeiter Parkplätze. Einige Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule oder in den Kindergarten. Dementsprechend viel Verkehr gibt es zu den Stoßzeiten.
"Der Verkehr und die Parksituation werden noch unerträglicher werden, als sie jetzt schon sind", meint der unmittelbare Nachbar. Ein weiterer Kritikpunkt sind auch die fehlenden Gehsteige in der Johannes-de-la-Salle-Gasse, die besonders im Schulbereich als Sicherheitsmaßnahme notwendig wären. Auch wenn viele Eltern hier zufahren, gibt es auch einige, die ihre Kinder zu Fuß in das Bildungszentrum bringen.
"Für diese Neubauten muss jeweils auf die Länge des Bauplatzes der Gehsteig vor der Liegenschaft hergestellt werden", meint dazu Gerhard Cech von der Baupolizei. Das Büro des Bezirksvorstehers Georg Papai (SPÖ) verweist wegen eines Verkehrskonzepts auf die Verkehrskommission im Bezirk.
Die MA28 ( Straßenverwaltung und Straßenbau) sagt, dass heuer der Gehsteig auf der dem Bildungscampus gegenüberliegenden Seite erweitert wird. "Der neue Gehsteig ist dann sicher über einen Schutzweg (Zebrastreifen) an den Bereich der Bildungseinrichtungen angebunden", ergänzt die MA28.
"Wir wissen, dass das dort ein Problemgebiet seit mittlerweile 30 Jahren ist. Das verstärkt sich natürlich durch den Wohnbau speziell in der Johannes-de-la-Salle-Gasse", meint Josef Fischer, Vorsitzender der Verkehrskommission. Er weist auf das Problem hin, dass die Zu- und Abfahrt zu beiden Wohnanlagen über die Johannes-de-la-Salle-Gasse erfolgt. "Wir sind ständig in Dialog mit Thomas Capka, dem Geschäftsführer der Schulbrüder, mit Eltern, Schülern und der Polizei", verrät er. Jedoch gibt Fischer zu, dass es wenig Möglichkeiten bezüglich eines Verkehrskonzept in diesem Bereich gebe. "Wir versuchen alles, um mehr Sicherheit bieten zu können", versichert er.
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