Partizipatives Grätzelprojekt
Das erste WienZimmer ist im Karl-Seitz-Hof
Floridsdorf gilt als neues Vorbild, wenn es um Grätzelinitiativen geht. Im Karl-Seitz-Hof entsteht gemeinsam mit Anrainern das erste WienZimmer: Ein Raum für Anrainer zum Verweilen und gestalten.
FLORIDSDORF. Bewohner haben bald die Chance, gemeinsam das erste WienZimmer im Karl-Seitz-Hof zu gestalten. Ob für Gartenprojekte, Tanzgruppen oder anderen Ideen. Das Grätzel-Pilotprojekt versucht themen- und zielgruppenspezifische Angebote zu schaffen. "WienZimmer ist, was wir gemeinsam daraus machen“, erklärt Birgit Kohlwegger von Obdach Wien, Projektleitung WienZimmer. Das Obdach Wien ist ein Tochterunternehmen des Fonds Soziales Wien, das wiederum mit der Umsetzung des WienZimmers beauftragt wurde.
Die Ideenwerkstatt befindet sich in der ehemaligen Tanzschule im Floridsdorfer Gemeindebau Karl-Seitz-Hof. Gestern Abend wurde den Besuchern ein erster Einblick in das Pilotprojekt WienZimmer gewährt. Das WienZimmer soll einerseits das Grätzl beleben und andererseits Anonymität abbauen, Inklusion fördern und eine Möglichkeit für Dialog, Begegnung, Beratung und soziale Vernetzung sein.
WienZimmer selber gestalten
Auf 800 Quadratmetern und drei Ebenen bietet das WienZimmer genug Raum für Ideen und Umgestaltung. Ob eine Do-It-Yourself-Werkstätte, Gartenprojekte oder Musikabende: Den Bewohnern steht frei, wie sie das WienZimmer nutzen. Experten und Expertinnen der unterschiedlichsten Stellen der Stadt Wien stehen für Beratung bereit. "Das WienZimmer wird Gemeinwesen und Zusammenhalt im Karl-Seitz-Hof und darüber hinaus weiter stärken. Es freut mich besonders, dass das erste WienZimmer in Floridsdorf entsteht", meint Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ).
Beim ersten Kick-Off Termin konnten sich Interessierte ein erstes Bild vom WienZimmer machen. Mitten in Floridsdorf wird der Karl-Seitz-Hof zum Begegnungsort im Grätzel, der weder themen- noch zielgruppenorientiert ist. Was im Inneren geschieht, entscheiden die Bewohner. "WienZimmer ist, was die Grätzelbewohner gemeinsam mit dem Projektteam daraus machen. Es wird in jedem Fall ein Ort der Begegnung und des Miteinanders", so Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien.
Vor fünf Jahren wurde mit dem Regierungsübereinkommen bereits der Grundstein für das WienZimmer gelegt. "Gerade im Krisenjahr 2020 braucht es diese lokalen und niederschwelligen Begegnungsorte mehr denn je. Denn der Zusammenhalt einer Stadt hängt wesentlich davon ab, wie sehr Engagement, Begegnung und Dialog gefördert werden. Nur das gesellschaftliche Miteinander sichert den sozialen Frieden. Die Grätzelzentren sind dafür da, Anonymität abzubauen und nachbarschaftliches Zusammenleben zu fördern", freut sich Gemeinderätin Ursula Berner, Sozialsprecherin der Grünen Wien, auf das Projekt.
Aktuell finden noch notwendige Umbauarbeiten statt. Daneben starten schon partizipative Beteiligungsprozesse und erste Workshops. Außerdem wird im WienZimmer auch ein KOMM Café der Organisation pro mente einziehen. Menschen mit psychischer Erkrankung werden dadurch beim Wiedereinstieg in den Beruf unterstützt. Alle Infos zum WienZimmer finden Sie auf der Homepage unter wienzimmer.fsw.at
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