Bau-Ärger in Floridsdorf
Es geht wieder Mal heiß her im Donaufeld
Ein beliebter Weg durchs Donaufeld wird in Kürze wohl gesperrt werden. Schilder und verschließbare Tore kündigen das Szenario schon an. Die Umweltorganisation "Virus" und die Bürgerinitiative "Freies Donaufeld" sind empört.
WIEN/FLORIDSDORF. Es geht wieder heiß her im Donaufeld - doch nicht nur die steigenden Temperaturen lassen hier die Köpfe vieler Menschen erröten und erhitzen. Viel mehr sind es Absperrungen und Schilder in einem Bereich, der seit geraumer Zeit wegen geplanter Bauprojekte umstritten ist, die das Blut zum Kochen bringen.
Denn sowohl die Bürgerinitiative "Freies Donaufeld" als auch die Umweltorganisation "Virus" sehen hier Anzeichen dafür, dass Bauvorbereitungen getroffen würden. Obwohl hier auf absehbare Zeit, die dafür erforderlichen Bewilligungen nicht vorliegen würden. "Im ersten geplanten Bauteil 'An den Schanzen' würden klar ersichtlich Vorbereitungen betreffend den widerrechtlichen Entzug des Wegerechtes getroffen, neben Verbotsschildern seien auf der Straße verschließbare Tore montiert worden," so Wolfgang Rehm von "Virus".
Auch Gabriele Tupy von der Bürgerinitiative "Freies Donaufeld" zeigt sich entsetzt: "Ich wohne seit über 55 Jahren in Floridsdorf und bin hier immer gegangen, aus meiner Sicht müsste außerdem ein Servitutsrecht bestehen." Doch die Stadt verliere hier wohl auch keine Gedanken an den Ausgang des Verfahrens vor dem Verfassungsgerichtshofs, das bezüglich des geplanten Projektes aktuell noch läuft, so Tupy.
Ab 8. August gesperrt
Gestern gab es schließlich eine Begehung auf dem betroffenen Areal zwischen Floridusgasse und Dückegasse. Mit dabei Verantwortliche der MA 46 sowie Josef Fischer (SPÖ), Vorsitzender der Verkehrskommission. Die bisher aktuellsten Informationen weißen darauf hin, dass der Bereich zwischen Dückegasse und "An der Schanze" ab Montag, 8. August, gesperrt wird. Ein Befahren und Begehen des sich in Privatbesitz befindlichen Abschnittes sei ab dann nicht mehr möglich.
Ein herber Verlust auch für viele Radfahrer und Fußgänger, die diesen Abschnitt gerne bei ihrem Weg von Floridsdorf nach Kagran oder von der Tokiostraße an die Alte Donau benutzt haben. Die Anrainerinnen und Anrainer wiederum hätten die Möglichkeit über die Floridusgasse zuzufahren. Nach Fertigstellung der neuen Straße wird auch wieder eine Zufahrt von Seiten der Dückegasse möglich sein, wird von Seiten der Baustellenlogistik "projektbau" betont.
Verbindung künftig wieder möglich?
Auf eine Anfrage der BezirksZeitung antwortete Rainald Löscher von der MA 37 – Baupolizei, dass der Abschnitt mittlerweile im Eigentum diverser Bauträger ist. Für diese Liegenschaften wurden Ansuchen um Baubewilligung eingereicht, die Verfahren sind noch nicht abgeschlossen bzw. noch nicht rechtskräftig. "Nun werden in diesem Bereich neue Straßen und Wege errichtet, die nach Abschluss der Bauführungen zur Verfügung stehen werden. So ist die Verbindung des Straßenzuges ‚An der Schanze‘ mit der Dückegasse auch in Zukunft gewährleistet", so Löscher.
"Sollten Bau- und Verkehrsbehörde in innermagistratischer Absprache mit der MA22 mit einer baldigen Bescheiderlassung rechnen, so müssten sie auch wissen dass ein derartiger Bescheid erst frühestens vier Wochen ab Kundmachung rechtskräftig werden kann," betont inzwischen Wolfgang Rehm von "Virus". So oder so ist klar, es kommen noch einige sehr heiße Tage auf das Donaufeld zu.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
4 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.