Fahrspur ist zu schmal
In der Koschiergasse setzt es plötzlich Parkstrafen
Jahrelang schien es erlaubt, doch man darf nicht auf beiden Seiten der Straße parken.
FLORIDSDORF. Ein Bild, das man von überall in Wien kennt: eine von Wohnbauten gesäumte Straße, links und rechts parken Autos. Was viele aber nicht wissen und was auch oft unbeachtet bleibt: Laut Straßenverkehrsordnung ist das Parken auf beiden Seiten der Straße nur dann gestattet, wenn zwei Fahrstreifen für den fließenden Verkehr frei bleiben.
Wird diese Regel missachtet, bleibt das oft jahrzehntelang ungeahndet, wie etwa in der Koschiergasse und in der Anton-Schall-Gasse in Floridsdorf. "Hier wird seit etwa 30 Jahren beidseitig geparkt. Es fahren hier vor allem Anrainer und es hat nie Probleme bei der Zu- bzw. Abfahrt gegeben", so Heinz H., der im Grätzel wohnt.
Nach Anzeige wird gestraft
Doch sobald eine Anzeige eingeht, muss die Parkraumbewirtschaftung aktiv werden und Strafen ausstellen. Das ist nun auch im Grätzel rund um die Koschiergasse geschehen. Für die Anrainer setze es in letzter Zeit immer wieder Strafen, sagt Heinz H. "Das ist für uns eine unhaltbare Situation. Hier gibt es viele Neubauten und die Parkplätze sind rar. Ich schätze, dass etwa 100 Parkplätze im Grätzel verloren gingen, wenn wir wirklich den Buchstaben genau der Straßenverkehrsordnung folgen würden." Er wünscht sich eine schnelle Lösung und den Erhalt der Parkplätze.
Der Floridsdorfer Bezirksvorstehung ist das Problem durchaus bekannt. "In der Koschiergasse verhält es sich wie in vielen anderen Siedlungsstraßen in Floridsdorf", heißt es von dort. "Unabhängig von den Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung hat sich eine Handhabung eingebürgert, die bisher funktioniert hat und mit der offenbar lange Zeit alle leben konnten." Das Problem beginne, wenn die Polizei darüber verständigt wird, dass hier nicht regelkonform geparkt wird. Das dürfte auch in der Koschiergasse so geschehen sein, denn man habe vor ein paar Tagen von vermehrten Strafen in der Koschiergasse erfahren.
Die gute Nachricht: An einer Lösung wird bereits gearbeitet. Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) hat die zuständige Magistratsabteilung damit beauftragt, einen Plan für die Koschiergasse auszuarbeiten, bei dem möglichst wenige Parkplätze verloren gehen sollen.
Einbahn oder Markierungen
In anderen betroffenen Gassen wurden bislang verschiedene Lösungen umgesetzt: Es ist etwa möglich, die Parkplätze zu markieren und Auslassungen zu schaffen. Dann muss die Restbreite nicht über die gesamte Länge der Gasse zwei Fahrbahnen ausmachen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Straße zu einer Einbahn zu machen. Dann muss nur eine Fahrspur frei bleiben.
Bis in der Koschiergasse eine Lösung umgesetzt wird, heißt es dort allerdings: Parken auf eigene Gefahr.
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