Ärztin als Lebensretterin
Mann erlitt nach Impfung allergischen Schock
Am Freitag kam es in einer Impfbox zu einer dramatischen Situation: Ein Geimpfter erlitt einen allergischen Schock. Die anwesende Ärztin reagiert sofort und rettete ihm das Leben. Ärztekammer-Vizepräsident-Steinhart: „Der Fall in Wien zeigt, dass Impfungen ohne Anwesenheit von Ärztinnen oder Ärzten lebensgefährlich sein können!“
Wien. Eine extrem seltene Reaktion löste eine Covid-Schutzimpfung bei einem 54-jährigen Wiener im 21. Wiener Gemeindebezirk aus: Kurz nach 18 Uhr teilte nach einer Minute im Wartebereich ein mit Biontech/Pfizer gegen Corona geimpfter Mann, Jahrgang 1966, den Ärzten mit, dass „es ihm nicht gut geht“. Der Patient entwickelte akut Krampfgefühle in der rechten Hand, im rechten Fuß und im Kiefergelenk, der Blutdruck schnellte auf 168/100 hoch.
Die anwesende Ärztin erkannte die allergische Reaktion, setzte sofort einen Venenzugang und verabreichte hochdosiertes Cortison sowie ein Antihistaminikum und hatte für den Fall einer weiteren Verschlimmerung einen EpiPen in Bereitschaft, hieß es in einer Aussendung der Wiener Ärztekammer. Dies ereignete sich keine zwei Minuten nach der Impfung. Durch das rasche Einschreiten der Ärztin konnte der Patient stabilisiert werden. Nach 20 Minuten habe sich sein Zustand dann verbessert, der Patient wurde in weiterer Folge in das KH Nord zur Beobachtung und weiteren Versorgung eingeliefert und konnte bereits am Samstag wieder entlassen werden.
Seltene Reaktion – Ärzte sollten bei Impfung anwesend sein
Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart bedankte sich in einer Aussendung bei der Ärztin und dem Team vor Ort: „Das schnelle, lehrbuchartige Vorgehen hat diesem Mann das Leben gerettet. Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, die in ihrer täglichen Arbeit zeigen, dass sich die Menschen in unserem Land auf ihre Ärztinnen und Ärzte verlassen können.“ Die immer wieder erhobene Forderung, auch in Apotheken ohne Anwesenheit ärztlichen Personals zu impfen, erteilt Steinhart erneut eine klare Absage: „Uns geht es als Ärzteschaft ausschließlich darum, dass Impfungen in Apotheken ohne Anwesenheit von Ärztinnen oder Ärzten lebensgefährlich sein können und daher strikt abzulehnen sind.“ Der gestrige Vorfall habe dies klar gezeigt und sei eine Bestätigung der Position der Ärztekammer.
Steinhart: „Auch wenn derartige Fälle, wie gestern in Wien, äußerst selten vorkommen, sind sie nicht auszuschließen. Wenn es aber passiert, wissen Ärztinnen und Ärzte, was zu tun ist. Sie sind dafür ausgebildet, um akut zu helfen, Apothekerinnen und Apotheker aber nicht.“
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