Strebersdorf
Park & Ride-Anlage soll endlich gebaut werden
Seit Jahrzehnten ist die Park & Ride Anlage in Strebersdorf Thema im Bezirk. Der ehemalige ÖVP-Bezirksrat Walter Bergolth kämpft weiter für deren Entstehung.
FLORIDSDORF. Idyllisch liegt sie da – die S-Bahnstation Strebersdorf, eine wichtige Verbindung für Pendler in die City und an ihren Arbeitsplatz. Doch wer mit dem Auto zur Bahn fährt, hat Pech gehabt: 18 Kurzparkplätze stehen zur Verfügung, einen zu ergattern gleicht einem Lotto-Jackpot.
Auch rundherum sind Parkplätze Mangelware, denn das Einzugsgebiet im näheren Umkreis ist vollgeparkt mit Autos.
Wer also mit der S-Bahn umweltfreundlich in die City fahren möchte, muss mindestens eine halbe Stunde Parkplatzsuche einplanen. „Eine Schande! Dabei wäre eine Park-&-Ride-Anlage in Strebersdorf dringend notwendig", so der ehemalige ÖVP-Bezirksrat Walter Bergolth.
Plan ohne Umsetzung
"Bereits in den 80er-Jahren hat es einen Stadtentwicklungsplan gegeben und eine Park-&-Ride-Anlage für Strebersdorf wurde beschlossen, um das Autochaos hier zu vermeiden. Aber sie wurde einfach nie umgesetzt!“ Die Zufahrt hätte über die Scheydgasse oder die Prager Straße erfolgen sollen, die entsprechenden Grundstücke, eine große Wiese zwischen Prager Straße und den Bahngleisen, wurden bereits von der Stadt Wien dafür angekauft.
„Hier gibt‘s sicher 500 bis 1.000 Pendler, die mangels Park-&-Ride-Anlage im Kreis fahren und sich ärgern“, so Bergolth. Zwar gebe es wenige Stationen weiter nördlich in Korneuburg eine solche Anlage, aber das Ein-Zonen-Ticket, mit dem man günstiger fahren kann, beginnt eben erst in Strebersdorf an der Stadtgrenze. "Steigt man in Korneuburg ein muss man für zwei Zonen zahlen“, erklärt Bergolth.
Keine Einigung in Sicht
Alle Anlagen wurden umgesetzt, wie etwa jene in der Leopoldau, aber in Strebersdorf folgten den Worten keine Taten: Der Bau blieb aus. Im Februar 2016 fasste dann die Stadtregierung den Beschluss zu einem neuen Stadtentwicklungsplan, STEP genannt. „Die haben die Park-&-Ride-Anlage Strebersdorf einfach rausgestrichen. Oder vergessen.“ Auf Anfrage bei der MA 18, Stadtentwicklung und Stadtplanung, gab es dazu keinen Kommentar. Auch die ÖBB wollten sich nicht äußern.
Bezirksvorsteher Georg Papai meint dazu: "Meiner Information zufolge kommt die Anlage in Strebersdorf nicht, weil die ÖBB die Kosten nicht übernehmen wollen. Es gibt ein gewidmetes Grundstück, 50 Prozent der Kosten müssten die ÖBB übernehmen, doch diese meinen, Strebersdorf habe keine Priorität." Papai hält eine kleine, dezentrale Anlage mit etwa 240 Parkplätzen durchaus für sinnvoll. "Die Anlagen in den Umlandgemeinden sollten erweitert werden, denn zu Stoßzeiten sind sie voll und die Leute fahren erst recht wieder mit dem Auto in die Stadt."
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