Haus Jedlersdorf
Weihnachten als Fest der Erinnerungen
Szilvia Florian und Richard Polko kümmern um die Erinnerungen von Senioren, auch an Weihnachten.
FLORIDSDORF. Für Szilvia Florian und Richard Polko ist der Weihnachtstag fast ein Tag wie jeder andere, denn die beiden arbeiten im ambulanten Bereich des Haus Jedlersdorf, einem Wohnheim für Senioren. „Wir sind zuständig für die Pflege, Hilfe bei der Körperpflege, Medikamentenausgabe und den Kontakten zu den Ärzten für 100 bis 150 Bewohner. Diese Tätigkeiten fallen auch an Weihnachten an“, erzählt Florian und Richard Polko, genannt Richy, ergänzt: „Die Routine muss einfach gemacht werden.“ Trotzdem sind sich die beiden Pflegekräfte einig, dass die Zeit vor und um Weihnachten eine besondere Zeit ist.
„Viele unserer Bewohner sind sehr ergriffen und denken an ihre Angehörigen, besonders wenn sie alleine sind“, weiß Florian aus 18 Jahre Erfahrung in den Häusern zum Leben. Im November und Dezember sind auch viele der Bewohner krank, manche sterben und die Auseinandersetzung mit dem eigene Tod und der Einsamkeit ist für viele Bewohner schwierig. Um in der düsteren Zeit etwas Aufmunterung zu bieten, organisieren Florian, Polko und das gesamte Team des Hauses zahlreiche Veranstaltungen ab November, vom Weihnachtsbasar über die Punschhütte im Garten bis zu mehreren Adventfeiern.
Stimmungsvolle Weihnachten
Gemeinsam mit den Bewohnern wird das weihnachtliche Beisammensein mit Weihnachtsbäckerei, Kaffee, Punsch und Tee und einer künstlerischen Vorführung gefeiert. Dazu haben sich Szilvia Florian und Richard Polko auch eine weihnachtliche Verkleidung überlegt. „Wir machen das nur für unsere Bewohner und wollen diese damit überraschen und erfreuen“, lacht Florian und deutet das Geweih ihres Kostüms an. Erst nach der gemeinsamen Feier ist für die alleinerziehende Florian Feierabend und sie feiert das Weihnachtsfest gemeinsam mit ihrem Sohn. Am ersten Feiertag fährt sie dann nach Ungarn zu ihrer Mutter zum traditionellen Fischessen.
Ebenfalls im kleinen Familienrahmen feiert Richard Polko. Er fährt noch nach seinem Dienstende zur Mama in die Slowakei und rechnet: „Wir werden rund drei Stunden Fahrtzeit vor uns haben.“ Da geht es bei den beiden Bewohnerinnen Margaretha Seidelhuber und Maria Schroll etwas gemütlicher zu. Sie erhalten Besuch von den Kindern oder werden von denen abgeholt, sind aber beide am Abend wieder im Haus.
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