Austausch in Floridsdorf
Verkehrsberuhigung in der Stammersdorfer Kellergasse

Magdalena Hubauer (GB*), Georg Papai und Sabine Gehmayr (GB*, v.l.) suchen nach einer Lösung für die Stammersdorfer Kellergasse.  | Foto: BV21
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Was wollen die Floridsdorfer und Floridsdorferinnen für die Stammersdorfer Kellergasse? Das will Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung für die Bezirke 21 und 22 herausfinden. 

WIEN/FLORIDSDORF. Die Stammersdorfer Kellergasse ist das „Eingangstor zum Hausberg, nämlich des Bisamberg", meinte Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) Mitte Dezember bei der letzten Sitzung der Bezirksvertretung für 2021. Damals hat er schon die Befragung aller Eigentümer der Stammersdorfer Kellergasse gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadteneueerung (GB*) erwähnt. 30 Prozent der verschickten Fragebögen, jeweils fast fünf Seiten, sind zurückgekommen. 

Gehört die Stammersdorfer Kellergasse verkehrsberuhigt?

Das Ergebnis: Die Anliegen der Floridsdorfer und Floridsdorferinnen liegen im Bereich der Verkehrsorganisation. Zahlreiche Wünsche, Ideen und Anregungen gibt es für eine Verbesserung. Denn die besagte Stelle ist bei vielen wegen ihrer Heurigengegend bekannt. Deshalb auch dementsprechend befahren, sobald es heißt "Ausg´steckt is".

Verkehrsberuhigung in der Stammersdorfer Kellergasse

Betrachtet man die Kellergasse aus städteplanerischer Sicht, steht man vor einigen Herausforderungen. Die Verordnung der Stadt Wien sieht eine flächendeckende Schutzzone vor. Denn das charakteristische Erscheinungsbild der Stammersdorfer Kellergasse soll erhalten bleiben. Durch die Widmung als Wald- und Wiesengürtel wird dessen Struktur bewahrt. 

Der Knackpunkt: Der gepflasterte Hohlweg, ein beliebter Weg für Naherholungssuchende die sich am Weg zum Bisamberg machen, ist stark vom Durchzugsverkehr befahren. Papai sucht deshalb mit der GB* nach einer Lösung. In Abstimmung mit den Dienststellen und den örtlichen Eigentümern, lokalen Gewerbetreibenden werden Verbesserungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt. 

"Ich bin zuversichtlich, dass wir uns gemeinsam Schritt für Schritt Verbesserungen nähern. Auch wenn es neben einfachen Aufgaben auch schwierige gibt: Bleiben wir gemeinsam dran, die Kellergasse in eine gute Zukunft zu führen", ist Papai überzeugt. 

Für mehr Lebensqualität

Bereits im Sommer 2021 wurde mit örtlichen Analysen begonnen. Darauf aufbauend haben 183 Eigentümer, lokale Unternehmer, landwirtschaftliche Bewirtschafter sowie Pächter in der Stammersdorfer Kellergasse einen Fragebogen bekommen. Die Teilnahme war groß. Im Oktober folgten dann Interviews mit Interessierten, die das Team der GB* durchführte. Eine Straßenumfrage zeigte die Vorstellungen und Bedürfnisse der Erholungssuchenden, Sporttreibenden und Heurigenbesucher.

Die Mehrheit der Befragten sprach sich für eine Entschleunigung des Verkehrs und eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität aus. "Bitte schaut, dass die Leute hier wieder gemütlich durchspazieren können", meinte eine Anrainerin. 

Bei Heurigenbesucher ist die Stammersdorfer Kellergasse sehr populär. | Foto: Bernhard Ungrad
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Tradition in Stammersdorf

Bei der Stammersdorfer Kellergasse fallen einigen Befragten Schlagwörter wie laute, enge, unsichere, stark beanspruchte Durchzugsstraße ein. Manche assoziieren die Achse aber auch mit traditioneller Weinproduktion, kleinen Familienbetrieben und als Ort gemeinsamer Feste und Feiern. Diese gilt es zu erhalten und deshalb wünschen sich die Teilnehmer mehr Zusammenarbeit vor Ort. 

Die traditionellen Heurigen- und Weinkultur soll nicht unter dem Verkehrsaufkommen leiden. Ebenso die Freiräume der Direktvermarktung und der Ab-Hof-Verkauf. "Die Erreichbarkeit, die Ruhe, die Nostalgie, die Natürlichkeit, eine gute Kombination aus alt und Neu. Keinesfalls eine zu starke Modernisierung. Altes neu beleben!", fordert eine Befragte.

Kompromisse gesucht

Nun folgt die Auswertung der Fragebögen. Ziel ist es, passende Kompromisse für den ersten Planungsvorschlag zu erarbeiten. "Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die sich bisher bei der Befragung und bei den Interviews eingebracht haben. Es wird auch weiterhin möglich sein, sich am Prozess zu beteiligen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam an den vielen guten Ideen weiterzuarbeiten", meint Sabine Gehmayer, Leiterin der GB*. 

Im Frühjahr 2022 folgt dann eine Planungswerkstatt. Diese ist für Anrainer, Unternehmer und Gewerbetreibende offen. Außerdem wird es eine Info-Ausstellung im Büro der GB* am Floridsdorfer Markt (Brünner Straße 34-38/8) geben.

Interessierten, also auch Bewohnern, ist es dann möglich in Austausch mit den zuständigen Stellen zu treten und sich selber ein Bild von der Stammersdorfer Kellergasse zu machen. Erste Umsetzungsmaßnahmen sollen 2023 folgen. "Mir ist es wichtig, bei diesem Prozess auf die unmittelbar Betroffenen, die Anrainerinnen und Anrainer zu hören. Die Zukunft der Kellergasse lässt sich nicht vom Reißbrett aus planen", meint Papai zum Abschluss.

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