"Wir können die großen Teams fordern"
Erfolge für Floridsdorfer Beachvolleyball Duo
Das Floridsdorfer Beachvolleyball Duo Kunert/Grössig blickt auf einen äußerst erfolgreichen Saisonstart zurück. Mit der bz-Wiener Bezirkszeitung haben sie über ihren Werdegang und ihre Ziele als Duo gesprochen.
WIEN/FLORIDSDORF. In Floridsdorf wird fleißig gebaggert. Nicht aber auf einer neuen Großbaustelle im Bezirk, sondern im Trainingszentrum der Beachvolleyballer in der Jedlersdorfer Straße 94. Als Bagger versteht man hier kein Baugerät, sondern ein von unten durchgeführtes Zuspiel zum Partner. Neben dem Pritschen und dem Block zählt der Bagger zu den Grundtechniken des Volleyballsport.
Zwei Herren, die das bis in die Perfektion beherrschen, sind Thomas Kunert, 32 Jahre alt und Laurenc Grössig, 20 Jahre alt. Das Duo ist gemeinsam mit anderen Teams Stützpunktspieler in Floridsdorf. "Insgesamt trainieren hier am Stützpunkt sieben Herren und drei Damen Teams", erklärt Kunert. Neben einer Kraftkammer und einem Fitnessbereich gibt es sowohl indoor als auch outdoor Beachvolleyballplätze. "Hier am Stützpunkt spielt eigentlich jeder mit jedem. Auch die Top 3 Nationalteam-Duos Doppler/Horst, Ermacora/Pristauz und Seidl/Waller trainieren in Floridsdorf", erzählt Kunert.
Routine trifft auf Jungspund
Thomas Kunert ist 32 Jahre alt und bereits ein bekanntes Gesicht im österreichischen Beachvolleyball Sport. "Ich hab eigentlich mit 14 Jahren erst so richtig begonnen. Davor hab ich halt immer im Sommer im Freibad gespielt und irgendwann wollte ich dann die Techniken besser lernen.", erzählt der gebürtige Korneuburger. Kunert spielt daraufhin bei Klosterneuburg in der Hallenvolleyball Landesliga, ehe er sich mit 20 Jahren für Beachvolleyball entscheidet. Seine größten Erfolge waren ein 9. Platz bei der EM 2013 sowie der Sieg im Continental Cup 2016. Mit insgesamt sieben verschiedenen Partner spielte Kunert bereits bei sämtlichen Turnieren weltweit.
Ähnlich war der Werdegang auch bei seinem aktuellen Partner Laurenc Grössig. Aufgewachsen ist der 20-Jährige an einem See in Salzburg. Seine Volleyball-Leidenschaft entdeckte er in der Unterstufe. Mit zwölf Jahren trainiert er zweimal wöchentlich. "Dann habe ich im Salzburger Kader in der Halle gespielt und im Sommer immer gebeacht," erzählt Grössig. Vergangenen Sommer entschied er sich schließlich für Beachvolleyball und kehrte Salzburg den Rücken um nach Wien zu ziehen.
Seit dem Winter sind die Beiden nun ein Duo. "Laurenc war der Spieler der sich am meisten gesteigert hat", erzählt sein routinierter Doppelpartner Kunert. "Wir haben gesehen, dass wir gut zusammenspielen und die Topteams fordern können", ergänzt Grössig. Seither geht die Entwicklungskurve steil bergauf. Gleich das erste gemeinsame Turnier in Innsbruck konnten die Beiden für sich entscheiden. Danach folgte ein 4. Platz in Graz, das erste internationale Turnier in Sofia und zuletzt ein 5. Platz in Tulln.
Österreichische Meisterschaft als Ziel
Und in der Taktart soll es auch weitergehen, wenn es nach Kunert und Grössig geht. Großes Ziel ist eine Medaille bei den Österreichischen Meisterschaften. Die Beachvolleyball EM Anfang August am Heumarkt betrachtet Kunert von der Trainerbank aus. Immer wieder hilft er mittlerweile als Co-Trainer aus. Für die EM Qualifikation hat es knapp nicht gereicht: Fünf österreichische Teams sind qualifiziert - das Duo Kunert/Grössig liegt momentan auf Platz sieben.
Dass der Stützpunkt in Floridsdorf liegt kommt vor allem für Kunert gelegen. Der 32-Jährige kann von seiner Terrasse aus auf das Beachvolleyballfeld schauen und verbringt bereits sein ganzes Leben im 21. Bezirk. Besonders einen Ort schätzt er im Bezirk besonders: "Ich mag die Anbindung an die Donauinsel. Dass ich da in fünf Minuten mit dem Rad bin ist echt angenehm. Also spontan ins Wasser hauen, laufen gehen oder einfach Zeit in der Natur verbringen ist total wichtig für mich."
Laurenc Grössig wohnt momentan noch im 14. Bezirk - ein Umzug nach Floridsdorf steht allerdings bevor. Der Schritt nach Wien zu gehen hat sich für den 20-Jährigen bereits bezahlt gemacht: "In Salzburg hatten wir eine WhatsApp Gruppe da haben wir uns halt hie und da Trainings ausgemacht", erzählt Grössig und ergänzt: "Dieses Jahr ist eigentlich die erste Saison wo ich eine richtige Vorbereitung hatte."
Während sich also ganz Wien schon das Ende des Baustellensommer herbeisehnt und die Bagger endlich schweigen sollen, können die Beiden gerne weiter baggern, pritschen und blocken - denn die Mischung aus Routine und Jungspund verspricht für die Zukunft große Erfolge.
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