Krankenhaus Nord: Immer mehr dubiose Ausgaben werden bekannt

Krankenhaus Nord, Eingangsbereich | Foto: PID/David Bohmann
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FLORIDSDORF. Kaum eine Woche vergeht, in der der „Wiener Krankenanstaltenverbund“ (KAV) mit dem Mega-Projekt Krankenhaus Nord nicht für neue Schlagzeilen sorgt. Aktuell werden die Kosten für eine Bauzaunwartung kritisiert, die ein anderes Unternehmen um ein Vielfaches günstiger angeboten hatte. Seit Juni beschäftigt sich auch eine Untersuchungskommission mit dem Bau des Spitals, um das immer mehr Kostenexplosionen bekannt werden. Allein in den letzten Monate wurden verschwenderische Ausgaben von rund 1,5 Millionen Euro bekannt. 

Auflistung bisher bekanntgewordenen Kostenexplosionen:


Juli 2018:
 Für Bauzaunwartung sollen 839.000 Euro bezahlt worden sein. Wie der Rechnungshof bekannt gab, hätte ein zweiter Anbieter dafür allerdings nur einen Bruchteil davon verlangt - nämlich 13.000 Euro.

Juli 2018: 610.000 Euro flossen in die Planung eines Brunnens, der für die Beheizung des Krankenhaus Nord genutzt werden sollte. Dieser wurde jedoch nie realisiert, da die Wiener Gewässer Management GmbH 2015 feststellte, dass der Brunnen eine Altlastensicherung in der Nähe gefährdet. 

Im März 2018 wird bekannt, dass 95.000 Euro für einen Esoteriker bezahlt wurden, der einen „Energie-Schutzring“ um das Spital legte. Der „Bewusstseinsforscher“ verrechnete das Geld unter anderem, um am Grundstück „Energieflüsse wiederherzustellen" oder „Schwingungen auf das höchstmögliche Niveau“ anzuheben.

Im Juni 2016 stellte die Örtliche Bauaufsich 8.163 Baumängel am Krankenhaus Nord fest - der Rechnungshof kritisiert, dass eine im Jahr 2014 überlegte Bauunterbrechung nicht umgesetzt wurde. Bevor die Fassade fertiggestellt war, wurde mit dem Innenausbau begonnen, um die Termine einhalten zu können. Dadurch konnte Regenwasser eindringen, was ab August 2014 zu erheblichen Feuchte- und Schimmelschäden führte, die Zusatzkosten von 1, 23 Millionen Euro verursachten. 

Im März 2010 wurde das Grundstück, auf dem das Krankenhaus Nord gebaut wird, um 292 Euro pro Quadratmeter gekauft. Dieser Preis lag am Ende der möglichen Bandbreite, die laut Rechnungshof zwischen 228 Euro bis 295 Euro pro Quadratmeter liegen sollte. Anstatt eines Grundstück in Top-Zustand erwarb der KAV einen Boden aus dem Altlasten und Erdöl entfernt werden mussten. Laut Umweltbundesamt gilt das Areal mittlerweile als gesichert. Diese Kosten zur Entsorgung seien laut KAV jedoch von Anfang an vorgesehen gewesen.

Durch Planungsdefizite und Störungen verzögerte sich die Bauzeit um drei Jahre. Ursprünglich hätte das Krankenhaus 2016 in Vollbetrieb gehen sollen. Durch die Verzögerungen entgingen dem KAV, laut Rechnungshof jährlich rund 30,96 Millionen Euro an Einsparungen und Mehreinnahmen.

Das Krankenhaus Nord: Ein Rückblick

Der Bau des Krankenhaus Nord wird im Jahr 2005 von der damaligen Gesundheitsstadträtin Renate Brauner beschlossen. Grund für den Baubeschluss ist die Auslastung des Floridsdorfer Spital und das Bevölkerungswachstum im Norden Wiens. Die erste Eröffnung sollte im Jahr 2011 erfolgen, danach könnte das Krankenhaus weiter ausgebaut werden, so heißt es damals. Erwartete Kosten: 350 Millionen Euro.
Doch es stellt sich heraus, dass 2011 noch nicht einmal mit dem Bau des Krankenhauses begonnen wird. Es kommt zu vielen Verzögerungen, Neuausschreibungen und der Baubeginn erfolgt schließlich im Jahr 2012 - die Kosten schnellen in die Höhe. 2012 liegt der erwartete Kostenpunkt bei rund 825 Millionen Euro - doch auch diese Zahl wird sich als unhaltbar herausstellen. Die Inbetriebnahme wird zuerst auf das Jahr 2015 festgelegt, auf 2016 verschoben, auch das kann nicht eingehalten werden. Mittlerweile geht der KAV von 1,3 - 1,4 Milliarden Euro Gesamtkosten aus, die Eröffnung des Vollbetriebes mit 789 Betten und 2.500 Mitarbeiter ist nun für 2019 geplant.

Von April 2016 bis Mai 2017 überprüfte der Rechnungshof auf Verlangen von Gemeinderäten der Stadt Wien den „Wiener Krankenanstaltenverbund“ (KAV) und die Stadt Wien hinsichtlich der Planung, Errichtung und Finanzierung des Krankenhauses Nord. Seit Juni 2018 beschäftigt sich eine Untersuchungskommission mit dem Fall. Die nächste Sitzung findet am 31.Juli 2018 statt. 

Bericht Rechnungshof

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