20 Jahre Färbermarkt
Alles Blau macht Gutau am 1. Mai
Blaudrucker und Kunsthandwerker aus fünf Ländern Europas treffen sich am 1. Mai, von 8.30 bis 17 Uhr, zum traditionellen Färbermarkt.
GUTAU. Jedes Jahr am ersten Sonntag im Mai herrscht in Gutau ausgelassene Stimmung. Nach zwei Jahren Coronapause wird heuer, am 1. Mai, das Jubiläum „20 Jahre Gutauer Färbermarkt“ nachgeholt. Der Färbermarkt ist ein internationaler Treffpunkt für textiles Kunsthandwerk sowie Freunde des Blaudrucks, der Färberei und der Leinenweberei. Ausgewählte Kunsthandwerker und 15 Blaufärber aus fünf Ländern treffen sich bei diesem in Europa einzigartigen Handwerksmarkt. Dabei lockt der Markt jedes Jahr unzählige Besucher in die Färbergemeinde des Mühlviertels. "Der Färbermarkt ist ein wichtiger touristischer Impulsgeber für Gutau und die Region", betont auch Gutaus Bürgermeister Josef Lindner.
Färbermuseum erweitert
Die zwei Jahre der Pandemie wurden in Gutau genützt, um mithilfe von Finanzmitteln der Europäischen Union das Färbermuseum zu erweitern und in der Zeugfärberei einen Trockenturm zu errichten. Im Rahmen des Färbermarktes werden diese Interreg-geförderten Projekte feierlich eröffnet. Dazu werden Projektpartner aus Tschechien erwartet, die mit verschiedenen Darbietungen das kulturelle Angebot am Färbermarkt bereichern werden. Das Färbermuseum wird den ganzen Tag über für Besucher offen stehen. Das "Zötlzimmer" widmet sich am Nationalfeiertag der Oberösterreichischen Landeshymne „Hoamatland“, welche heuer den 70. Geburtstag feiert und mit der Färberfamilie Zötl in enger Verbindung steht.
Moderne Blaudruck-Mode
An knapp 100 Verkaufsständen wird für Liebhaber von Blaudruck, Trachten und Kunsthandwerk alles angeboten, was das Herz begehrt. Um 14.30 Uhr lädt das OÖ Heimatwerk zu einer Trachtenschau ein, bei der auch moderne Blaudruckkreationen aus Tschechien präsentiert werden. Musikalische Darbietungen gibt es von der Trachtenmusikkapelle Gutau, der Grensbergmusik und in der Pfarrkirche vom "Ensemble Blauton". Die Gastronomie und Bauernschaft Gutaus kümmern sich in gewohnt ausgezeichneter Manier um die Verköstigung der Besucher.
Internationales Unesco-Kulturerbe
Nicht nur Anfang Mai dreht sich in Gutau alles um den Blaudruck: Im Färbermuseum sieht man, wie man über ein Vierteljahrhundert Blaudruck hergestellt hat. In der gegenüberliegenden Zeugfärberei, der Färberwerkstatt in der "Alten Schule", kann man die Herstellung selbst erleben. Dort soll es künftig einen regelmäßigen Kursbetrieb geben.
Das Bewahren des traditionsreichen Blaudrucks hat in Gutau seit jeher einen hohen Stellenwert. Seit drei Jahren ist der Gutauer Blaudruck sogar Teil des internationalen immateriellen Kulturerbes der Unesco.
"Im Mühlviertel war die Erzeugung von Leinen zur Herstellung von robuster Kleidung seit dem Mittelalter ein wichtiges Gewerbe", erzählt Alfred Atteneder, Obmann des Färbermuseums.
"Wo es viel Leinen gab, gab es auch viele Färber. 17 Blaufärbereien waren es einst allein im Mühlviertel."
Mit Indigo gefärbtes, blaues Gewand galt schon immer als Kleidung der arbeitenden Bevölkerung. Ausdrücke wie "Blaumann" oder "Blauzeug" sind vielen noch heute ein Begriff. Auch Redewendungen wie "blaumachen" oder "sein blaues Wunder erleben" haben ihren Ursprung beim Blaudruck. In Gutau wurde bis ins Jahr 1968 gewerblich gefärbt. Als die letzte Färbermeisterin Margarethe Krennbauer in Pension ging, erfüllte man ihren Wunsch und machte aus dem einstigen Färberhaus ein Museum. Mehr als 120.000 Gäste besuchten es seit der Eröffnung im Jahr 1982. Jeden letzten Sonntag im Monat können Interessierte unter Anleitung ihre eigenen Blaudruckstoffe färben. Infos: zeugfaerberei.at
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