Heimisches Superfood
Kefermarkter Diätologin setzt auf Regionalität und Saisonalität
Die Kefermarkter Diätologin Mariella Istok plädiert ganz klar für eine Ernährung mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln.
KEFERMARKT. "Für viele Menschen ist Ernährung ein liebgewonnenes Hobby, eine Ideologie, für manche sogar eine Ersatzreligion", erklärt Istok. Buchhandlungen und Kioske sind voll mit Ernährungsliteratur. Nicht selten bekommt man den Eindruck, dass gutes Marketing in Puncto Ernährung mehr zählt, als wissenschaftliche Hintergründe.
Superfood: ein Marketing-Gag?
Gojibeeren und Chiasamen sind seit einigen Jahren buchstäblich in aller Munde. Bei sogenannten "Superfoods" handelt es sich um Lebensmittel, die besondere Vorteile für die Gesundheit versprechen. "Viele Lebensmittel haben tatsächlich äußerst positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Dafür gibt es auch wissenschaftliche Belege", weiß Istok. "Rechtlich ist jedoch nicht geregelt, was als Superfood deklariert werden darf und was nicht." Deshalb sollte man sich genau informieren, was in dem Lebensmittel drin steckt und vor allem auch woher es kommt.
Heimische Beerenpower
"Viele Superfruits haben eine weite Reise hinter sich. Auch die Anbauweise im Ausland ist oftmals kritisch zu betrachten. Ich setzte deshalb auf Superfood aus der Region, denn auch bei uns wachsen zahlreiche heimische Obst- und Gemüsesorten mit wertvollen Inhaltsstoffen für unsere Gesundheit", sagt die Diätologin, die zugleich betont, dass eine ausgewogene Ernährung das A und O ist – Superfood hin oder her. "Schwarze Johannisbeeren, Hollunderbeeren oder Heidelbeeren – frisch geerntet, tiefgefroren oder getrocknet – besitzen ebenso wie Goji- oder Acai-Beeren viele Vitamine und Antioxidantien", so Istok. Als besonders wertvoll gilt die Aroniabeere, die auch in Oberösterreich immer öfter angebaut und zu Direktsaft verarbeitet wird. Aroniabeeren haben die höchste antioxidative Kapazität unter allen Beeren, enthalten zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe, Bitterstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
Vitaminbomben aus der Region
Doch nicht nur Beeren haben es in sich. Heimische Lebensmittel wie Kren und Kresse wirken beispielsweise antibakteriell, also wie ein natürliches Antibiotikum. Geschroteter Leinsamen weist genauso wie Chia-Samen einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren auf. Hanfsamen und Hanföl sind nicht nur reich an Omega-3-Fettsäuren, sondern wirken darüber hinaus auch entzündungshemmend und können das Herz-Kreislaufsystem positiv beeinflussen.
"Kraut, Kohl – vor allem Grünkohl – Karfiol und Kohlsprossen enthalten reichlich Vitamine wie Folsäure, Vitamin C und Vitamin B6. Sie weißen außerdem Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Glucosinolate und Polyphenole auf. Walnüsse sind reich an Alpha-Linolensäure, Kalium, Magnesium, Folsäure, Vitamin E und hochwertigem Eiweiß. Sie wirken sich daher positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus. Hafer verzögert durch den hohen Gehalt an dem Faserstoff Beta-Glukan die Magenentleerung und somit einen Anstieg des Blutzuckers. Zusätzlich wirkt er cholesterinsenkend"
, nennt die Diätologin nur einige gesundheitsfördernde Lebensmittel und ihre Eigenschaften.
Regional und vor allem saisonal
Die Ernährungsberaterin spricht sich nicht nur für den Verzehr von heimischen Produkten, sondern vor allem auch von saisonalen Lebensmitteln aus. "Ein Müsli zum Frühstück oder ein Porridge enthält alles was der Körper braucht. Das kann man nach Lust und Laune mit saisonalem Obst garnieren. Setzen Sie auf Abwechslung und bauen Sie verschiedene Produkte in Ihren Speiseplan ein!" so die Ernährungstipps der Kefermarkterin. Sie rät auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Diese beinhalte täglich Gemüse, Salat, Vollkorngetreide, Milchprodukte, Obst, Leinöl oder Leindotteröl, regelmäßig Fisch, ab und zu hochwertiges Fleisch.
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