Nachruf
Alfred Obermüller – musisch, weltoffen, harmonisch

- Familienmensch: Alfred Obermüller mit seiner Frau Magdalena und Enkeltochter Hannah.
- Foto: Privat
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NEUMARKT/M. Er war Bürgermeister von Neumarkt (1979 bis 2002), Landtagsabgeordneter (1995 bis 1997, 2000 bis 2003) und Obmann der Wirtschaftskammer Freistadt (1988 bis 2000). Er war Obmann der Euregio Bayerischer Wald/Böhmerwald, Vorsitzender des Wirtschaftsbundes und Ehrenkapellmeister. Alfred Obermüller, der am 24. November, wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag starb, war zweifellos eine prägende Persönlichkeit. Doch wer war er wirklich?
Ein Familienmensch
In erster Linie war Alfred Obermüller Familienmensch. "Er war immer für alle da und ein Mittelpunkt in der Großfamilie", sagt Tochter Annemarie. "Weil er ein Einzelkind war, genoss er es so richtig, dass meine Mutter Geschwister hatte." Auch seine Rolle als Opa nahm er leidenschaftlich wahr. Mit seiner heute 16-jährigen Enkelin Hannah verstand er sich blendend. Er nahm sie überallhin mit. Natürlich auch zum Ochsenwirt zu seinem Vormittagskaffee. Dort lernte Hannah schon im Kindergartenalter das Schnapsen.
Stabführer und Geiger
Alfred Obermüller war auch ein musischer und weltoffener Mensch. Er absolvierte 1968 die Kapellmeisterprüfung und gab dann 17 Jahre lang den Ton in der Neumarkter Musikkapelle an. Auch als Bezirksstabführer war er aktiv. In der Pension nahm er sich wieder die Zeit, Geige in einem Streicherensemble zu spielen. Mit seiner Frau Magdalena fuhr er immer gern ins Theater und in die Oper. Besonders angetan hatten es ihm die sommerlichen Aufführungen im Schloss Krumau. Als "Mann von Welt" bezeichnet ihn Tochter Andrea, die 1997 die elterliche Bestattungsfirma übernahm. Seine Tätigkeit als Euregio-Obmann erlaubte ihm immer wieder interessante Exkursionen – auch in Randbereiche der Europäischen Union.
Gutes Essen, guter Wein
Wohl fühlte er sich vor allem in Gesellschaft. Er liebte gutes Essen – besonders das von seiner Frau zubereitete – und trank gern ein, zwei Gläser Wein. Die Menschen in seiner Umgebung konnten sich wohlfühlen, weil er sich selbst wohlfühlte und Ruhe und Harmonie ausstrahlte. Der Fußball war für Alfred Obermüller eine der schönsten Nebensachen der Welt. Als Fan des Lask hatte er mitunter viel zu leiden. Aber egal, in welcher Liga seine Schwarz-Weißen kickten, er war stets ein treuer Anhänger. In den letzten Jahren gab’s viel zu jubeln. Im Frühjahr 2020 wollte er zum Europa-League-Auswärtsspiel nach Manchester fahren. Doch dazu kam es nicht: Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Jenes Virus, durch das er am 24. November zu Tode kam.
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