Corona
Das sagen unsere Abgeordneten zum Lockdown
BEZIRK FREISTADT. Gestern, Samstag, verkündete die Bundesregierung den harten Lockdown, der vorerst von Dienstag, 17. November, 0 Uhr, bis Sonntag, 6. Dezember, 23.59 Uhr, gilt. Wir haben dazu die Nationalratsabgeordnete Johanna Jachs (ÖVP) sowie die beiden Landtagsabgeordneten Michael Lindner (SPÖ) und Peter Handlos (FPÖ) um Statements gebeten.
Johanna Jachs (ÖVP): "Am Limit"
"Der Lockdown zipft uns alle an, ist aber notwendig, um unsere Liebsten - besonders die Älteren - und das Gesundheitssystem zu schützen. Trotz Teil-Lockdowns sind die Neuinfektionszahlen unverändert hoch. Wenn wir jetzt nicht die Notbremse ziehen, wird es in kürzester Zeit krachen. Ärzte, Pflegepersonal oder die Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaften sind schon am Limit. Sie sind diejenigen, die momentan Unglaubliches leisten. Wir müssen auch an die denken, die jetzt das Land am Laufen halten. Darum heißt es: zusammenhalten und aufeinander schauen! Das geht nur, wenn man die Sozialkontakte, soweit es möglich ist, reduziert."
Michael Lindner (SPÖ): "Kontrollverlust"
"Das Wichtigste zuerst: Es will niemand in diesem Land, dass es zu einer Überforderung der Spitäler oder einer Triage kommt. Wir alle wollen möglichst viele Leben retten und unseren tapferen Ärzten und Pflegekräften den Rücken freihalten. Aber klar ist für mich auch: Dieser Lockdown ist das Schuldeingeständnis der Regierung und des totalen Kontrollverlusts über das Infektionsgeschehen. Diese dramatische Entwicklung hätte mit einer ordentlichen Vorbereitung über den Sommer vermieden werden können. Jetzt bekommen alle Menschen in Österreich die Rechnung für dieses Versagen der Regierung präsentiert."
Peter Handlos (FPÖ): "Nicht notwendig"
"Der harte Lockdown war nicht notwendig. Auch Berater der Regierung - durchaus auch aus dem medizinischen Bereich - haben attestiert, dass die Maßnahmen der letzten zehn Tage Wirkung zeigen. Die Schließung der Grundschulen halte ich aus mehreren Gründen für falsch: Kinder brauchen gerade in diesem Alter soziale Kontakte. Viele Eltern sind mit Heimunterricht schlicht überfordert. Durch die Betreuungsnotwendigkeit werden zu den mehr als 30.000 Personen in Quarantäne zusätzliche Personen der Wirtschaft entzogen, gerade auch medizinisches Personal. Die ungleichen Entschädigungshöhen im Handel werden rechtlich nicht halten."
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