Jugend-Rundschau
Ein Amerikaner in Helbetschlag
FREISTADT, GRÜNBACH. Für die JugendRundschau haben die Gym-Schülerinnen Laura Fleischanderl und Atsut Theresia Moya Calle aus Rainbach den amerikanischen Austauschschüler William Grace zum Interview gebeten.
Könntest du dich bitte kurz vorstellen?
Hi! Ich heiße William Grace und komme aus Saint Louis im Bundesstaat Missouri in den USA. Ich werde dieses Schuljahr in Österreich verbringen und besuche die 7b-Klasse des Gymnasiums Freistadt. In den USA habe ich sechs Jahre Deutsch an meiner High School gelernt.
Warum hast du dich für ein Auslandsjahr in Österreich entschieden?
Mein Bruder, der ebenfalls Deutsch lernt, war schon einmal für ein Jahr in Deutschland. Ich fand das echt cool und somit bewarb ich mich.
Hast du Heimweh?
Die ersten eineinhalb Wochen waren hart, da hatte ich wirklich sehr viel Heimweh. Aber mittlerweile geht es mir schon viel besser. Ich gewöhne mich allmählich an das Leben hier.
Wie ist das Leben mit deiner Gastfamilie?
Interessant und angenehm. Für mich ist es eine neue Erfahrung und ich habe Spaß hier.
Wie ist es, in Helbetschlag, einem kleinen Dorf in der Gemeinde Grünbach, zu leben?
Ich wache hier jeden Tag auf, schaue aus meinem Fenster und sehe ein riesiges Feld und ich frage mich: Wie kann das normal für Menschen sein? Ihr seid daran gewöhnt, aber für mich ist hier alles viel schöner als in den USA.
Sind dir schon große Unterschiede zwischen Österreich und den USA aufgefallen?
Ich finde, dass die Kinder hier für ihr Alter viel reifer und erwachsener sind als in den USA. Wir benehmen uns da eher wie "Testosteron-gesteuerte Idioten". Außerdem habt ihr eine andere Definition für „alte Gebäude“. Ihr habt Schlösser, von was weiß ich für einer Zeit, die möglicherweise älter sind als die USA selbst.
Wie verschieden sind die Schulen in Österreich und den USA?
Im Grunde gar nicht so verschieden. In den Vereinigten Staaten hat man einen individuelleren Stundenplan und muss für jedes Fach den Klassenraum und die Schülergruppe wechseln. Hier gehen die Jugendlichen in der Klasse viel freundlicher miteinander um und haben eine eigene, kleine Gemeinschaft, die es so in den USA nicht wirklich gibt. Was mir wirklich fehlt ist der Schulsport. Wie könnt ihr kein Fußballteam an eurer Schule haben?
Wie gut verstehst du den Dialekt, der hier gesprochen wird?
Ich verstehe ihn mehr oder weniger, ich bin in eurem Klassenchat und da habe ich wirklich keine Ahnung, worüber ihr sprecht. Da war neulich die Nachricht „moi ned“ und ich weiß nicht einmal, wie man das ausspricht.
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