Nach Sturm & Hagel
Freistadts Feuerwehren rüsten sich für Klimaeinsätze

Hannes Zeindlinger und Sonja Hackl präsentieren den neuen Ausbildungsschwerpunkt als Reaktion auf den Klimawandel.  | Foto: EBF
  • Hannes Zeindlinger und Sonja Hackl präsentieren den neuen Ausbildungsschwerpunkt als Reaktion auf den Klimawandel.
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Um für klimabedingte Veränderungen in den Einsätzen gewappnet zu sein, entwickelten der Energiebezirk Freistadt und das Bezirksfeuerwehrkommando Freistadt das Ausbildungsmodul „Die Feuerwehr und der Klimawandel“.

BEZIRK FREISTADT. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in der Region Freistadt durch zahlreiche Stürme, Überschwemmungen und Hitzewellen nicht nur deutlich spürbar, sondern auch in den Einsatzstatistiken der Bezirksfeuerwehr schwarz auf weiß sichtbar: Unwettereinsätze, von Trockenheit begünstigte Flurbrände oder der Transport von Trinkwasser nehmen deutlich zu. Im ersten Halbjahr 2021 verzeichnete der Bezirk Freistadt 450 Klimaeinsätze – 200 davon fanden an nur zwei Tagen, am Sonntag, 25. und Montag, 26. Juli statt. Auch in den trockenen und sturmreichen Jahren 2018 und 2019 waren es im Bezirk Freistadt jeweils rund 1.000 Einsätze im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Im Vergleich dazu gab es jährlich rund 300 klassische Brandeinsätze. Somit gibt es seit mehreren Jahren mehr Klimaeinsätze als klassische Brandeinsätze.

Feuerwehr wird zur "Klimawehr"

„Die Einsatzzahlen zeigen unmissverständlich, dass die Intensität an Unwettern durch den Klimawandel und damit einhergehend deren Gefährdungspotential stark zunehmen. Darüber hinaus haben die Ereignisse im Sommer gezeigt, dass sich Naturkatastrophen zunehmend Gebiete erreichen, die bisher noch nicht betroffen waren", betont Bezirksfeuerwehrkommandant Thomas Wurmtödter. Mittlerweile gehe es nicht mehr darum, ob es eine Gemeinde bei einem Unwetter erwischt, sondern welche Gemeinden es besonders schlimm erwischt. Die Rolle der Feuerwehr als „Klimawehr“ ist somit bereits heute sehr wichtig und wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Neues Ausbildungsmodul für die Feuerwehrjugend

Damit speziell die Jungfeuerwehrleute diese Veränderungen richtig einordnen können und für zukünftige Gefährdungsszenarien gerüstet sind, arbeiten der Energiebezirk Freistadt (EBF) im Rahmen der Programmes KLAR! Freistadt (Klimawandelanpassungsmodellregion) und das Bezirksfeuerwehrkommando Freistadt seit Sommer 2020 zusammen. KLAR!-Managerin und Projektleiterin Sonja Hackl: 

„Speziell die Feuerwehr ist direkt mit den Folgen des Klimawandels bei den Einsätzen konfrontiert und sorgt regelmäßig dafür, dass Menschenleben geschützt und Schäden verringert oder sogar verhindert werden. Daher ist es essentiell, die Feuerwehrleute entsprechend auf die Klimaeinsätze vorzubereiten und über die Ursachen aufzuklären."

Als Ergebnis entstanden zwei aufeinander aufbauende Lernhefte mit dem Titel „Die Feuerwehr und der Klimawandel“. „Diese erläutern neben Hintergrundinformationen zum anthropogenen Klimawandel die Ursachen zu verschiedenen Naturgefahren und behandeln daraus resultierende Einsätze", erklärt der Hauptamtswalter für Jugendausbildung, Hannes Zeindlinger. Um eine nachhaltige Wissensvermittlung zu sichern, werden diese neuen Ausbildungsmodule in die bestehenden Wissenstests "Silber" und "Gold" integriert. Die Inhalte des Ausbildungsmoduls werden in Form von Multiplikatorenschulungen an die Jugendausbildner der 74 Freiwilligen Feuerwehren vermittelt, die anschließend die Inhalte im Rahmen der Ausbildung an die Jugendlichen weitergeben. 

Landesweit großes Interesse 

Das Projekt wurde im Rahmen der ASDR Naturgefahrentagung 2021 in Anwesenheit von zahlreichen Einsatzorganisationen aus ganz Österreich vorgestellt und traf auf großes Interesse. Darüber hinaus wird die Initiative des BFK Freistadt und der KLAR! Freistadt auf Ebene des Landesfeuerwehrkommandos OÖ als sehr positiv wahrgenommen. In den nächsten Monaten beschäftigen sich Arbeitsgruppen damit, ob und wie dieses Ausbildungsmodul ab 2023 in ähnlicher Art und Weise landesweit ausgerollt werden kann, um dadurch die Feuerwehren in ganz Oberösterreich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten.

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