Johannesweg: Erfolgsstory mit pikantem Problem
UNTERWEISSENBACH. Der Johannesweg auf der Mühlviertler Alm hat sich seit seiner Eröffnung am 24. Juni 2012 zu einer beispiellosen Erfolgsstory entwickelt. "Die Nächtigungen, die durch ihn hervorgerufen werden, steigen kontinuierlich an", sagt Klaus Preining, der Geschäftsführer des Regionalverbandes Mühlviertler Alm, der sein Büro in Unterweißenbach hat. Im ersten vollständigen Johannesweg-Jahr (2013) verzeichnete die Region 6780 Nächtigungen, 2014 waren es 9493, 2015 schon 11.092 und im Vorjahr 12.774. Damit hat sich die Nächtigungszahl innerhalb von vier Jahren fast verdoppelt.
Mit der gewaltigen Zunahme der Frequenz am Pilgerweg, der sich auf 84 Kilometern durch sieben Gemeinden schlängelt, stieg auch ein besonders pikantes Problem. Einige Grundbesitzer beschweren sich, dass so mancher Wanderer seine Notdurft gleich neben dem Weg verrichtet. Die beliebtesten stillen Örtchen befinden sich am Waldrand hinter Scheiterhaufen.
Preining ist das heikle Thema nicht unbekannt: "Es gibt tatsächlich einige neuralgische Stellen." Meist liegen sie nach einem Aufenthalt in einem Gasthaus und einigen Bergaufkilometern. "Wir arbeiten ständig an Verbesserungen, aber ganz wird sich die Verschmutzung nicht vermeiden lassen."
Das flächendeckende Aufstellen von mobilen Toilettenkabinen ist laut Preining keine Alternative. "Das würde inklusive Miete und Servicierung rund 10.000 Euro pro Jahr kosten." So wird es an den vielen Ehrenamtlichen, die sich um die Wege kümmern, liegen, sich verstärkt auch dieses Problems anzunehmen. "Im Vergleich zu anderen Wanderwegen ist der Johannesweg aber extrem sauber", stellt Preining klar. Der Grund dafür seien eben genau die zahlreichen freiwilligen Helfer in den einzelnen Gemeinden.
Da viele Wanderer schon sehr bald in der Früh kommen, um gleich am ersten Tag Meter zu machen, wurde bei der offiziellen Einstiegsstelle in Pierbach übrigens doch ein mobiles Klo aufgestellt. Dieses ist selbstreinigend und hat 24 Stunden am Tag geöffnet.
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