CORONA
Mühlviertler Missionar berichtet aus Peru
KÖNIGSWIESEN. Franz Windischhofer ist einer von zahlreichen Missionaren aus Oberösterreich. Der gebürtige Königswiesener arbeitet seit 1980 in Peru. Der Leiter der Missionsstelle der Diözese Linz, Andreas Reumayr, hat ihn um seine Eindrücke in Zeiten von Corona gebeten.
In Peru ist seit einer Woche der Notstand ausgerufen, die Menschen sind daheim, es herrscht Ausgangssperre. „Angeblich haben wir 86 Fälle“, sagt Windischhofer. "Aber man sagt, dass es sicher viel mehr sind.“ Und er erzählt weiter: „Hier habe ich das Problem mit den Ausspeisungen. Ich hoffe, dass unsere Lösung funktioniert und es keine Probleme gibt. Um zu vermeiden, dass Leute in den Pfarrhof kommen, bezahle ich für unsere älteren Menschen ein spezielles Menü in einem Restaurant und Gemeindeangestellte, die frei herumgehen dürfen, liefern das Essen daheim ab. Für mich sind es Mehrkosten, aber wichtig ist, dass die Menschen zu Hause bleiben und möglichst gut mit Essen in dieser schweren Zeit versorgt sind. Wir haben ja auch alleinstehende, alte und blinde Menschen, denen wir zu helfen versuchen."
Die Kommunikation ist sehr schwierig, die Bürgermeister zeigen kaum Interesse. Windischhofer ist erstaunt, wie wenig ernst man diese Krise nimmt. Er hatte schon vor drei Wochen begonnen, im pfarreigenen Radiosender über das Corona-Virus zu informieren. „Für viele war das uninteressant oder gar übertrieben. Und nun haben wir hier Notstand! Ich hoffe nur, dass das gut ausgeht und nicht so schlimm wird. Viele Leute, vor allem in der Stadt, haben allerdings schon ziemliche finanzielle Probleme, da sie ja von der täglichen Arbeit leben.“
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