Fritz Robeischl

Mit hundert Prozent an die neue Aufgabe

PREGARTEN. Wenn sich Fritz Robeischl (40) etwas in den Kopf setzt, dann zieht er es zu hundert Prozent durch. So war es bei seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften, das er berufsbegleitend in der Mindeststudienzeit absolvierte. So war es bei dem von ihm initiierten Wassererlebnispark hinter der Bruckmühle und so ist es auch jetzt. "Es war für mich keine Frage, dass ich den Job als Bürgermeister hauptberuflich ausüben werde. Für halbe Sachen stehe ich nicht zur Verfügung."  Am 21. Oktober, einen Tag vor seiner Wahl zum Bürgermeister durch den Pregartner Gemeinderat, hatte er bei der RISC Software GmbH in Hagenberg seinen letzten Arbeitstag. "Ich will mich ganz auf meine neue Aufgabe konzentrieren." 

In Gutau aufgewachsen

Fritz Robeischl wuchs in der Ortschaft Neustadt (Gutau) auf. Er besuchte die Volksschule in Selker, die Hauptschule in Gutau und die Handelsakademie in Freistadt. Obwohl Gutauer Gemeindebürger tendierte er immer schon Richtung Pregarten. In der Jugend engagierte er sich bei der Feuerwehr Selker-Neustadt und im Gasthaus Postl, das heute noch sein Lieblingswirtshaus ist, schlugen Robeischl und seine Freunde regelmäßig auf.

Am Poscherberg Haus gebaut

Mit seiner Freundin Gudrun, die er bereits in der Volksschule kennengelernt hatte, bezog er die erste gemeinsame Wohnung in Pregarten. Nach einem zweijährigen Intermezzo in Wien kehrte er ins Mühlviertel zurück. 2010 zogen er und seine Partnerin, mit der er zwei Kinder (Lukas, Valentina) hat, in ihr neues Haus am Poscherberg ein. Den Dachstuhl hat sich Robeischl, der in den Sommerferien regelmäßig als Zimmerer jobbte, selbst gemacht. Holz ist der Werkstoff, mit dem er am liebsten arbeitet. In dieser Zeit knüpfte er auch die ersten Kontakte zur Politik. "Ich habe bei einem Fest gekellnert und danach hat mich der damalige Vizebürgermeister und Parteiobmann Reinhold Klinger angesprochen. Er hat gemeint, dass ich gut mit Menschen umgehen könne und die ÖVP genau solche Leute brauche." 

Freundschaft mit Anton Scheuwimmer

Schon zwei Jahre später zog sich Klinger aus der Kommunalpolitik zurück, seine beiden Funktionen übernahmen Robeischl (Vizebürgermeister) und Florian Grugl (Parteichef). "Wesentlich für mich war auch die Person Anton Scheuwimmer. Sein lockeres Auftreten und seine Art, jeden Menschen und jedes Problem ernst zu nehmen, haben mich von Anfang an fasziniert." Mit Scheuwimmer, der 29 Jahre an der Spitze der Gemeinde Pregarten gestanden hatte, verbindet den neuen Bürgermeister eine enge Freundschaft. Als ihm dieser 2019 eröffnete, dass er sein Amt noch vor der nächsten Gemeinderatswahl 2021 zurücklegen wolle, war die Nachfolge mehr oder weniger geregelt.

Leidenschaft Gemeinde

"Die Gemeinde ist meine Leidenschaft", sagt Robeischl. "Ich gehe jeden Tag gern aufs Stadtamt, freue mich auf ein super Team und darauf, Pregarten mitgestalten zu dürfen." Das Thema, das ihn in den nächsten Jahren am meisten beschäftigen wird, ist die Zentrumsentwicklung. "Hier wird es viel Gehirnschmalz und Engagement der Beteiligten brauchen." Es gehe darum, alle auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören: "Das Zentrum muss das attraktive Aushängeschild Pregartens sein. Während die Tragweiner Straße als Einkaufsstraße gut funktioniert, stehen wir am Stadtplatz aufgrund zahlreicher Leerstände vor großen Herausforderungen. Diese Immobilien sind für die Wahrnehmung unserer Stadt ganz bedeutend. Deshalb werden wir unsere Arbeit in den nächsten Jahren auf das Stadtzentrum fokussieren."

Standort-Exposé

Die Zentrumsentwicklung wird zur Chefsache: Robeischl und Amtsleiter Holger Hasenöhrl sind erste Anlaufstelle. Sie haben ein Standort-Exposé gestaltet, das die vielen Vorzüge von Pregarten herausstreicht. "Jetzt müssen wir verstärkt den Kontakt zu Firmen und potenziellen Investoren suchen." Als Bürgermeister sieht sich Robeischl in dieser Causa als erster Außendienstmitarbeiter. "Und diese Rolle ist mir nicht zu dumm, weil es mir ein wichtiges Anliegen ist." 

Fritz Robeischl (40) ist neuer Bürgermeister (22. Oktober 2020)

Interview mit Fritz Robeischl (23. April 2020)