Unterhaus-Legenden
Josef Thurnn – stets für den Verein da

- Josef Thurnn auf dem Tragweiner Sportplatz.
- Foto: BRS/Sarah Pum
- hochgeladen von Roland Wolf
(von Sarah Pum)
Josef Thurnn ist Schwammerlsucher, E-Motorradfahrer und eine Legende beim SC Tragwein-Kamig.
TRAGWEIN. Schon in jungen Jahren kickte Josef Thurnn (64) für den SC Tragwein-Kamig. Er schaffte früh den Sprung in die Kampfmannschaft, spielte dort unzählige Jahre und fing bald an, sich für den Nachwuchs einzusetzen. Lange Zeit war „Gauggi“ Trainer der Jugendmannschaften – unter anderem der U-13-, U-15- und U-17-Teams. Denn „zu sehen, wie Kinder am Fußballplatz aufwachsen und zu Freunden werden, ist das Größte für mich“. Doch nicht nur als Jugendtrainer war er im Verein geschätzt. Auch als Sektionsleiter setzte er sich für die Interessen des SC Tragwein-Kamig ein.
Fast ständig am Platz
Die Erneuerung des Sportplatzes und insbesondere der Bau der neuen Flutlichtanlage zählen zu seinen größten Errungenschaften. Dafür stand der ehemalige Montageleiter nahezu ununterbrochen am Fußballplatz. Der einzige Wermutstropfen des Jahrhundertprojekts, das im Jahr 2003 fertiggestellt wurde, war der Abstieg der Kampfmannschaft just in dieser Saison. Das trübte seine Vereinstreue aber nicht im Geringsten. Als Platzwart kümmert sich der begeisterte Schwammerlsucher und E-Motorradfahrer auch heute noch „um alles, was eben anfällt“.
Aus 0:3 mach 4:3
In all den Jahren als Spieler und Funktionär konnte Thurnn viele Erfolge und große Siege feiern. Ein besonderer Moment aus den 1980er Jahren ist ihm immer noch gut im Gedächtnis. 20 Minuten vor Ende bei einem Spielstand von 3:0 für Schweinbach glaubte niemand mehr an einen Tragweiner Sieg. „Die ersten Zuschauer hatten sich schon auf den Weg ins Wirtshaus gemacht“, erinnert sich die ehemalige Nummer 7. Doch am Ende ging Tragwein als 4:3-Sieger vom Platz. Den entscheidenden Treffer schoss die Tragweiner Legende höchstpersönlich.
Gemeinschaft ist alles
Siege und Meistertitel, wie in der Saison 1981/82, seien zwar schön, aber viel wichtiger ist Josef Thurnn die Gemeinschaft im Verein: „Früher sind wir nach Spielen oft lange im Wirtshaus geblieben“, erzählt er. „Es wurde dann bis spät in die Nacht gemeinsam gesungen und gefeiert – das kann sich heute keiner mehr vorstellen.“ Selbst nach seinem Karriereende jagte er dem runden Leder hinterher. Bei den Senioren des SC Tragwein schoss er von 1986 bis 2009 knapp 400 Tore. All die Arbeit macht er freiwillig, aber nicht umsonst. Das wissen auch alle im Verein zu schätzen und nennen ihn oft die „gute Seele im Hintergrund“.


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