Arbeiten im Ausland
St. Oswalderin (48) machte steile Karriere in Stockholm
Die gebürtige St. Oswalderin Ellenor Mittendorfer-Rutz lebt und arbeitet seit ihrem 27. Lebensjahr im Ausland. Seit April dieses Jahres ist sie Universitätsprofessorin für Versicherungsmedizin an der medizinischen Universität in Stockholm.
ST. OSWALD, STOCKHOLM. Ellenor Mittendorfer-Rutz wuchs in St. Oswald auf und hat im Jahr 1988 am Gymnasium Freistadt maturiert. Ihr weiterer Ausbildungsweg führte sie zunächst nach Salzburg und dann nach Wien. Im Anschluss an ihr Studium der Ernährungswissenschaften arbeitete sie als wissenschaftliche Beraterin für die Vereinten Nationen, zuerst in Kopenhagen, später in Rom. Danach ging die begeisterte Tänzerin und Naturliebhaberin als Leiterin einer Forschergruppe und Universitätsdozentin für Epidemiologie ans Karolinska-Institut nach Stockholm.
Leiterin der Abteilung für Versicherungsmedizin
Noch heute ist Mittendorfer-Rutz an der medizinischen Universität tätig. Mittlerweile ist sie nicht nur Universitätsprofessorin und somit Inhaberin des Lehrstuhls für Versicherungsmedizin, sondern leitet außerdem die Abteilung für Versicherungsmedizin. Bei der Wahl ihrer Forschungsthemen liegen der Auswanderin vor allem medizinische Fragestellungen mit sozialpolitischer Bedeutung am Herzen: „Bei meiner Forschung beschäftige ich mich hauptsächlich mit Projekten zur Verhinderung von Selbstmord sowie mit der pharmakologischen Behandlung von psychischen Erkrankungen oder der sozialen Integration von Flüchtlingen", erzählt die 48-Jährige.
Gastprofessorin in Wien
Mittendorfer-Rutz ist seit dem Jahr 2003 verheiratet. Mit ihrem Mann, einem Professor für Sozialpsychiatrie, teilt sie auch das Interesse für gesellschaftliche Faktoren und psychische Gesundheit. Auch als Gastprofessorin an der Medizinischen Universität in Wien ist Mittendorfer-Rutz tätig. „Das bringt mich viermal pro Jahr nach Österreich, was ich sehr schätze und immer auch mit Besuchen bei meiner Familie in St. Oswald verbinde."
"Es lebe die EU!"
Den Schritt Österreich zu verlassen und im Ausland zu arbeiten habe sie nie bereut. "Dank der EU gab es keinerlei Hürden für mich bei meinem beruflichen Start in Schweden", erzählt Mittendorfer-Rutz. Allen die darüber nachdenken, es ihr gleichzutun möchte sie folgendes mit auf den Weg geben: "Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt ins Ausland zu gehen, sollte man es auch tun. Man bereut meistens nur das, was man nicht getan hat. Das Eintauchen in eine andere Welt war für mich ein sehr bereichernder Prozess, der mir dabei geholfen hat, über die eigenen Denkstrukturen und Verhaltensweisen nachzudenken." Abschließend zitiert die Forscherin den deutschen Schriftsteller Christian Morgenstern: „Nicht da ist man daheim, wo man seinen Wohnsitz hat, sondern wo man verstanden wird.“
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