Arbeitsmarkt
Wenige Arbeitslose und noch weniger Lehrlinge
BEZIRK FREISTADT. Ende Dezember waren im Bezirk Freistadt insgesamt 1.099 Personen (411 Frauen und 688 Männer) als arbeitslos gemeldet. Das ist ein Rückgang um 26,4 Prozent gegenüber Dezember 2020 und gegenüber Dezember 2019 ein Rückgang um 17,4 Prozent. „Ich finde es schon sensationell, dass die Arbeitslosenzahlen auch gegenüber Dezember 2019 so stark gesunken sind. Zumal damals von einem Konjunkturhoch gesprochen wurde und es Corona noch nicht gab", sagt der Leiter des Arbeitsmarktservice (AMS) Freistadt, Alois Rudlstorfer.
Zweitniedrigste Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote sank auf 3,7 Prozent und ist – trotz einsetzender Wintersaisonarbeitslosigkeit – die zweitniedrigste aller oberösterreichischen Bezirke. „Diese, sich stark verbessernden Arbeitslosenzahlen haben aber auch ihre Schattenseiten", schränkt Rudlstorfer ein. "Es wird immer schwieriger für die Unternehmen im Bezirk, rasch passende Mitarbeiter zu finden." Er rät den Betrieben dazu, auch auf den Pool jener Bewerber ein Augenmerk zu richten, die auf den ersten Blick nicht gleich als passend erscheinen.
Technische Berufe besonders gefragt
Derzeit suchen die Unternehmen im Bezirk gemeinsam mit dem AMS 583 neue Mitarbeiter in den verschiedensten Berufen. Das sind mehr als doppelt so viele wie im Dezember 2020 und fast um 50 Prozent mehr als zur gleichen Zeit im Jahr 2019. Die meisten offenen Stellen gibt es derzeit in technischen Berufen (114), in Metall- und Elektroberufen (66), im Handel (54), in Büroberufen (54) und im Fremdenverkehr (52).
Lehrstellenmarkt spitzt sich zu
Die Situation auf dem Lehrstellenmarkt spitzt sich aus Sicht des AMS immer weiter zu. Den 66 sofort besetzbaren offenen Lehrstellen standen Ende Dezember lediglich 14 Jugendliche gegenüber, die aktuell eine Lehrstelle suchen. "Wenn man bedenkt, dass einige Jugendliche eine Lehre außerhalb des Bezirks machen werden und nur sehr wenige von anderen Bezirke in Freistadt ihre Lehre absolvieren, ist schon jetzt klar ersichtlich, dass bei Weitem nicht alle Unternehmen im Jahr 2022 Lehrlinge bekommen werden", sagt Rudlstorfer. "Wir setzen aber alles daran, den Jugendlichen die Lehrstellen bei den Unternehmen im Bezirk zu vermitteln beziehungsweise ihnen die Vorzüge eines Lehrplatzes, quasi direkt vor der Haustür, schmackhaft zu machen."
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