Wirtschaft zündet den Turbo

Auch die Autobranche nimmt Fahrt auf. „Die Prognosen für 2018 sind die besten seit langem“, sagt Franz Ortner. | Foto: Autohaus Ortner GmbH
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  • Auch die Autobranche nimmt Fahrt auf. „Die Prognosen für 2018 sind die besten seit langem“, sagt Franz Ortner.
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BEZIRK FREISTADT. Die meisten Wirtschaftsforscher rechnen nach dem schon sehr guten Jahr 2017 für heuer mit einem so hohen Wirtschaftswachstum wie schon lange nicht mehr. „So erwarten auch wir für die regionalen Unternehmer ein überaus starkes Wirtschaftsjahr 2018“, freut sich die Freistädter WKO-Obfrau, Gabriele Lackner-Strauss. „Wir bekamen im Bezirk die allgemeine Wirtschaftskrise im Jahr 2008 dank unserer flexiblen Familienbetriebe weniger zu spüren als viele andere Regionen. Dennoch haben wir neun sehr anstrengende Jahre hinter uns. Jetzt starten wir aber sehr zuversichtlich ins neue Jahr. Mit der S 10 haben wir nicht nur eine wichtige Verkehrsinfrastruktur geschaffen, sondern auch eine enorme Stimmungsspirale in Gang gesetzt. Die Früchte reifen.“
Neue Betriebe schaffen einen zusätzlichen Schub – besonders, aber nicht nur, in den Inkoba-Betriebsbaugebieten. Ein Aushängeschild, das weltweit für Aufsehen sorgt, ist die Kreisel Electric GmbH mit neuem Betriebsgebäude in Rainbach. Das Unternehmen sorgt dafür, dass die Region nicht nur mit gutem Bier, dem Softwarepark und fundierten Handwerksleistungen, sondern auch mit visionären Energielösungen in Verbindung gebracht wird. Dietmar Wolfsegger, Leiter der WKO Freistadt: „Kreisel Electric kooperiert mit Kunden und Partnern in vielen Teilen der Welt, betont aber in hohem Maße seine Verwurzelung mit dem Mühlviertel. Das Start-up baut auf Mühlviertler Mitarbeiter. Soweit Zulieferungen und Dienstleistungen von Unternehmen im nahen Umfeld möglich sind, werden diese klar bevorzugt. Im Sog von Kreisel wird somit die regionale Wirtschaft profitieren.“
Die Baubranche verzeichnet ebenfalls eine sehr gute Auftragslage, was wiederum auch der Holzindustrie nützt.
Auch der Automarkt nimmt weiter Fahrt auf. „Ich sehe das Jahr 2018 sehr optimistisch. Die Österreicher sind wieder bereit, mehr Geld auszugeben. Davon profitiert auch die Autobranche. Für unseren Betrieb in Wartberg ist es das Ziel, im kommenden Jahr 500 Fahrzeuge im Neu- und Gebrauchtwagen-Segment zu verkaufen“, sagt Autohaus-Inhaber Franz Ortner. „In der Werkstatt und Spenglerei erwarten wir uns ebenso kontinuierliches Wachstum.“

Fachkräfte fehlen: Das bremst das Wachstum

BEZIRK FREISTADT. „Viele Unternehmen können manche Aufträge gar nicht mehr annehmen“, warnt WKO-Leiter Dietmar Wolfsegger. Der Grund: Es fehlen die nötigen Arbeitskräfte. „Egal ob Lehrlinge oder Fachkräfte, überall gibt es Engpässe.“ Mit vielen Aktivitäten setzt die Wirtschaftskammer Freistadt alles daran, dass heimische Betriebe mehr Lehrlinge bekommen, und künftig weniger Arbeitnehmer in den Zentralraum auspendeln. Christian Naderer, Wirtschaftsbundchef im Bezirk Freistadt: „Zwar beginnen – auch dank der abschreckenden Linzer Verkehrspolitik – wieder mehr Jugendliche eine Lehre in ihrer Heimat. Aber wir brauchen in unserer Region noch deutlich mehr fertig ausgebildete Fachkräfte. Hier wünsche ich mir auch von der neuen Bundesregierung wirksame Maßnahmen.“ Mehr zu tun ist, so Naderer, vor allem für aktive Männer und Frauen, die in eine andere Berufssparte wechseln wollen, weil dort Mitarbeiter gesucht werden. „Da muss nicht nur das Internet, sondern auch die Politik für den ländlichen Raum schneller werden!“

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Wünsche an die neue Regierung

Wenn es nach den Mühlviertler Unternehmern geht, sollte die neue Bundesregierung so richtig losstarten. Es gibt enorm viel zu tun. Der Technische Dienstleister Johann Litschauer wünscht sich flexiblere Arbeitszeitregelungen, besonders bei saisonalen Arbeitsspitzen. Rudolf Ortner, Chef der bekannten Holzfirma, fordert ein Gegensteuern gegen die Urbanisierung. Er fürchtet zurecht, dass in den ländlichen Regionen die Unternehmen nicht mehr wachsen, weil sie keine Mitarbeiter finden (siehe auch Bericht). Ein rascherer Ausbau des Breitband-Internets und der Abbau der Bürokratie sind für viele Betriebe im Bezirk eminent wichtig. Bei der unkonventionellen Auswahl des neuen „Führungspersonals“ dürfte es wohl kein Problem sein, Strukturen zu schaffen, damit die „kleinen Leute“ noch stärker gehört werden.

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