Trickreiter Viktor Kirka - ein Artist hoch zu Ross

Interview mit Viktor Kirka auf der Americana 2017
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Die Americana in Augsburg – Jahreshighlight für viele Westernreiter und Pferdefreunde. Einkaufen was man braucht und nicht braucht bei zahlreichen Ständen, Porked Beef und Bier zu Live-acts der Countrymusik, hochdotierte Turniere in verschiedenen Sparten des Westernreitens und aufwändige Abendshows.

Mittendrin Viktor Kirka – Trickreiter. Er verlässt die Komfortzone Sattel und wagt sich unter den Pferdebauch. Im gestreckten Galopp versteht sich. Angst, wie er beteuert, spielt dabei keine Rolle.

Ich treffe ihn Samstag Abend wenige Stunden vor seiner Show zum Interview.

Viktor kommt aus der Ukraine, lebt mit seiner Frau Lisa und der gemeinsamen Tochter in der Nähe von Berlin auf einem Pferdehof. Mit 13 Jahren saß er das erste Mal im Sattel. Ein kurzes Vergnügen, denn im Handumdrehen warf ihn das Pferd ab und Viktor wusste:


„Das will ich machen.“

Heute kann der 40 Jährige auf eine ereignisreiche Zeit in Sachen Trickreiten und Leben mit Pferden zurückblicken.

Doch was macht einen guten Trickreiter aus?

Vom Weiten sieht es einfach aus, dahinter aber stecken eine Menge Arbeit, 110% Körperkontrolle und eine gehörige Portion Mut. Seine Schüler sitzen zuerst einmal ein Jahr ohne Steigbügel im Sattel. Anschließend kommt die Probe aufs Exampel, Viktor versucht den Reiter vom Pferd zu ziehen, dieser muss die Balance halten und oben bleiben. Hält er diesem Test stand, folgt ein halbes Jahr intensives Training. Tricks werden einstudiert und das korrekte „vom Pferd fallen“ geübt.

Ebenso wichtig ist der Einklang zwischen Kopf und Herz beim Reiter sowohl als auch beim Pferd. Es heißt, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber mit Herz und Leidenschaft bei der Sache zu sein.

Welche Eigenschaften muss ein Pferd zum Trickreiten mitbringen?

Hübsch muss es sein, damit die Bilder gut werden. Und ruhig muss es sein. Die Größe spielt dabei nicht wirklich eine Rolle, es muss aber zum Reiter passen, vor allem wenn es gesattelt ist.

Viktor versteht die Pferde, soviel ist klar. Er erzählt mir von der genetisch bedingten Angst der Pferde, dem Fluchtinstinkt und was es bedeutet diese zu mindern und dem Pferd Schritt für Schritt zu lernen durch Feuer zu gehen und Fenster zu durchspringen.

Vertrauen ist das A und O. Mit Bodenarbeit, Freiheitsdressur und Longearbeit bereitet er seine Pferde auf das Trickreiten vor.

Eines davon ist der 9-jährige Rappwallach Apollo, Viktors Herzenspferd. Seit 5 Jahren gehen die Beiden gemeinsam ihren Weg und vertrauen einander blind.

So auch bei einem Unfall während dem Proben. Beim Steigen verlor Apollo das Gleichgewicht aufgrund einer Bodenunebenheit, fiel und Viktor wurde zwischen Pferd und Wand eingeklemmt. Apollo hat sich so lange nicht bewegt, bis Viktor sich befreien konnte. Mit gebrochenem Knie konnte Viktor keinen Schritt laufen, also bat er Apollo sich hinzulegen, kletterte auf seinen Rücken und lies sich zum Stall tragen.

Kommt bei solchen Unfällen auch der Gedanke ans Aufhören auf?

„Nein! Das ist eine kasachische Geschichte – wirst du im Sattel geboren, stirbst du auch im Sattel. Was würde ich machen ohne Pferde? Daran ist nicht zu denken. Trickreiter sind keine normalen Reiter. Egal welche Verletzung man hat, reiten geht immer. Das liegt im Blut der Trickreiter. Wenn man Pause macht, tut es mal hier mal da weh, sitzt man aber am Pferd ist alles gut.“

„Ich reite solange ich Kraft habe, vielleicht schaffe ich noch 10 Jahre.“

Zwischen den Shows trainieren Viktor und Lisa Kirka auf ihrem Hof sogenannte Problempferde (Pferde, die als unreitbar gelten). Bilden Jungpferde aus, im Sattel oder vor der Kutsche, sowie für Voltigieren und natürlich Trickreiten.

Im Moment trainiert er zusammen mit Apollo und Kaltblut Hermann fleißig für die Apassionata-Show, welche in verschiedenen Städten Deutschlands aufgeführt wird. Die Krönung für Pferdeartisten, Teil dieser fantastischen Show zu sein.

Auf die Frage nach seinem Wunschtraum, antwortet Viktor:

„Ich hätte gerne ein richtig tolles Team an Trickreitern in Deutschland. Normalerweise mache ich eine Show im Jahr, weil ich alleine bin. Mit einer Gruppe könnte man mehr machen, aber es ist schwer gute Leute zu finden.“

Mehr Informationen zu Viktor Kirka – Trickreiten und Beritt findet ihr auf seiner Homepage

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