Allergischer Schock bei Insektenstichen: Vorbeugen kann Leben retten

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FREISTADT. Der wärmste März seit Menschengedenken hat zwar die Outdoor-Fans
glücklich gemacht, könnte aber für die Sommermonate ein erhöhtes Wespenaufkommen bedeuten. Für viele handelt es sich hierbei lediglich um lästige
Tischbesucher mit meist harmlosen Folgen: ein Stich mit einer kleinen Schwellung.
Für Insektenstich-Allergiker ist ein Stich hingegen nicht nur äußerst unangenehm,
sondern kann darüber hinaus zur Lebensbedrohung werden.
Die Insektengiftallergie ist eine Allergie vom Soforttyp, das bedeutet, eine durch
Immunglobulin E vermittelte überschießende Reaktion des Immunsystems. Die Folgen reichen von heftigen Lokalreaktionen an der Einstichstelle bis hin zum allergischen Schock mit Kollaps, Atemnot und Blutdruckabfall. Diese schwerste Form einer allergischen Reaktion kann bei Nichtbehandlung sogar zum Tod führen.

Allergiepass und Hyposensibilisierung

„Ist eine Insektengiftallergie bereits nachgewiesen, sollte man einen Allergiepass mit
Informationen zur bestehenden Allergie ständig mit sich tragen“, so die Assistenzärztin Marie Mandl von der Inneren Medizin des LKH Freistadt. Bei Insektengiftallergikern mit vermuteter oder gesicherter Gefahr eines allergischen Schocks empfiehlt die Expertin unbedingt eine Hyposensibilisierung.
Dabei bestimmen Allergologen im Hauttest das auslösende Gift und führen mit diesem die Immuntherapie durch. Empfohlen wird dies ca. zwei Wochen nach dem ersten Stich. Die Hyposensibilisierung wird subkutan, also in das Gewebe unter der Haut, mit wöchentlich steigenden Dosen des Giftes durchgeführt, bis eine bestimmte Erhaltungsdosis erreicht ist. Das Intervall zwischen den Injektionen wird dann verlängert. Eine Hyposensibilisierung dauert im Allgemeinen drei bis fünf Jahre.
„Schwierig ist zudem, dass die Betroffenen in der Ambulanz nicht wissen, ob sie eine Wespe oder eine Biene gestochen hat, weil sie den Unterschied nicht kennen“, sagt Mandl. Dies ist für die Notfallsituation und Akuttherapie nicht wichtig, ntscheidend ist dies jedoch für eine eventuelle Hyposensibilisierung.

Bienen oder Wespen?
Bienen und Wespen ähneln sich nur auf den ersten Blick. Wer genau hinsieht, kann bei der Wespe die auffällig schwarz-gelben Streifen erkennen Der Hinterleib der Biene ist eher bräunlich. Insgesamt ist der Bienenkörper eher rundlich und stark behaart. Im Gegensatz dazu hat die Wespe nur wenig Haare. Die „Wespentaille“ kommt auch daher, weil die Körpermitte der Wespe deutlich schmaler ist als die der Biene. Zudem kann eine Biene nur einmal stechen, weil sich der Stachel mit einem Widerhaken in der Haut verhakt. Sobald die Biene versucht, wieder loszukommen, reißt sie sich den ganzen Stechapparat mit Giftblase, Muskeln und Nervenknoten aus ihrem Hinterleib heraus. Anders als die Wespe, stirbt die Biene nach der Attacke.

Immer Medikamente dabei

Für den Notfall sollten Insektengiftallergiker immer ihre Notfallmedikation dabeihaben. Ein injektionsfertiges Adrenalin wird zur Selbstinjektion angeboten. Für Menschen, die bis zum ersten Stich nicht wissen, wie sie reagieren, ist es wichtig, auf bestimmte Symptome wie Übelkeit, Kollapsgefühl, Schüttelfrost und Atemnot zu achten. Immer besonders gefährlich sind Stiche im Mund-Rachenraum, da hier die lokale Schwellung an sich schon lebensbedrohlich sein kann. Die Anzahl der Stiche ist nicht immer entscheidend, da die Giftmenge, die jedes Tier abgibt, unterschiedlich ist. Daher muss ein Hornissenstich nicht automatisch gefährlicher sein.

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