Diabetes fordert Eigenverantwortung
FREISTADT. Diabetes Typ 2 ist eine Volkskrankheit und das Risiko an „Zucker“ zu erkranken steigt. „Leider nehmen Betroffene ihre Erkrankung nicht richtig ernst – gerade weil Diabetes so viele haben und die schwerwiegenden Folgen daher unterschätzt werden“, sagt die erfahrene Diabetesberaterin Anita Sandner. 3000 Amputationen – meist an Füßen und Beinen – werden jährlich als Folge von Diabetes in Österreich durchgeführt. Kleine Verletzungen werden zu chronischen Wunden, die nicht mehr heilen. Funktioniert der Abbau des Blutzuckers nicht, verschließen sich die Gefäße und dies führt schlimmsten Fall zu Nierenschäden, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Blindheit.
Damit es nicht soweit kommt, brauchen die Patienten Unterstützung, um sicher und angstfrei mit der Krankheit umgehen zu lernen und Spätfolgen vorzubeugen. Das Diabetesteam (Mediziner, Diätologin, Diabetesberaterin, Physiotherapeut) berät und schult Betroffene und deren Angehörige. „Wichtig ist, dass die Diabetiker erkennen, dass sie ihren Lebensstil – ihr Verhalten ändern. Positiven Einfluss hat eine Umstellung der Ernährung, mehr Bewegung, Gewichtsabnahme und entsprechende Medikation“, weiß die Diplomkrankenschwester mit Sonderausbildung. „Die gute Nachricht ist daher: Die Patienten können selbst sehr viel beitragen, das ist ein sehr großer Vorteil und fordert Eigenverantwortung.“ Die individuelle Diabetes-Einstellung braucht regelmäßige Blutzucker-Kontrollen mit konsequenter Dokumentation. Wie das richtig gemacht wird, erklärt Anita Sandner genau, denn Fehler beim Messen passieren leicht und verfälschen so die Werte. „Vor der Veränderung der Lebensgewohnheiten steht jedoch die Annahme und der Entschluss etwas zu tun. Ich freue mich mit, wenn ein Patient sein Leben mit Diabetes aktiv in die Hand nimmt.“
Diabetesambulanz:
jeden Mittwoch 8 bis 16 Uhr, LKH Freistadt
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