Zu viel, zu fett, zu süß, zu schwer: Diese Lebensmittel machen der Verdauung zu schaffen
BEZIRK FREISTADT. Viele Menschen ernähren sich zu fett, zu süß oder zu ballaststoffarm. Der Körper und sein empfindliches Verdauungssystem reagieren auf das Übermaß an schwer Verdaulichem mit unangenehmen Magen-Darm- Beschwerden. Grund genug für Elisabeth Kranzl, Diätologin am Landeskrankenhaus Freistadt, einmal mehr die Bedeutung einer bewussten Ernährung hervorzuheben und auf schwer verdauliche Lebensmittel hinzuweisen, die Reizungen des Darm-Traktes noch verstärken.
„Die Betroffenen verzweifeln oft an ihrem anhaltenden Völlegefühl, dem unangenehmen Sodbrennen, wiederkehrendem Durchfall oder chronischer Verstopfung“, weiß Kranzl, die als Teil eines interdisziplinären, gastroenterologischen Experenteams häufig mit Fragen rund um die Ernährung als möglichem Auslöser der Verdauungsprobleme konfrontiert ist.
Ganz vorne mit dabei bei den für den Organismus schwer verträglichen Lebensmitteln ist fettreiches Essen. Fette Speisen – wie etwa Frittiertes und Paniertes – liegen, aufgrund der längeren Magenverweildauer, „schwer“ im Magen.
Für Menschen die oft von Sodbrennen und Magenschmerzen geplagt sind, können auch scharf gewürzte Speisen belastend sein. Chili, Paprikapulver und scharfer Senf sind hier häufige Übeltäter. In diesem Fall ist es ratsam, zum Würzen hauptsächlich frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum, etc. zu verwenden.
Vorsicht ist nicht nur beim Fett und bei den Gewürzenn geboten, sondern auch bei der Portionsgröße. Kleinere Mahlzeiten sind leichter verträglich.
Weiters gilt es, die Speisen gut zu kauen. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort „gut gekaut ist halb verdaut“: Gut gekauter Nahrungsbrei erleichtert dem Verdauungstrakt die Arbeit.
Gesundes kann auch ungesund sein
Für Menschen, die schon mit einem gereizten Verdauungssystem zu kämpfen haben, ist nicht jedes Gemüse sinnvoll. Probleme bereiten beispielsweise Zwiebel, Knoblauch, Salatgurken, Hülsenfrüchte und Kohlgemüse. Besser bekömmlich und deshalb empfehlenswert sind Karotten, Fenchel, Tomaten, Kürbis oder Zucchini. "Zwar rate ich zum täglichen Verzehr von Obst, jedoch sollte dieses reif sein. Zu hartes und unreifes Obst kann Übelkeit, Magenschmerzen oder Durchfall hervorrufen.“ Zudem lohnt es sich, Obst zu schälen, da sich die meisten schwer verdaulichen Inhaltsstoffe direkt unter der Schale verstecken.
Wer verstärkt zu Nahrungsmittel mit der Aufschrift „ohne Zucker“ greift, sollte darauf achten, dass diese Lebensmittelhäufig Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit und Xylit enthalten. Diese wirken – bei übermäßigemVerzehr – abführend.
Zu guter Letzt hat die Ernährungsexpertin noch einen Tipp für alle Erwachsenen mit Verdauungsproblemen: „Seien Sie beim Genuss von Alkohol vorsichtig, dieser hat die Eigenschaft, die Verdauung zu verzögern.“
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