Angebote für Menschen außerhalb der Systeme
ST. LEONHARD. Die Sozialfirma "Die Querdenker" des St. Leonharders Johann Zuljevic-Salamon ist aktuell wieder in zwei höchst spannende EU-Projekte involviert.
Zum einen soll mit Partnern aus Nordirland Italien, Belgien und Spanien ein passendes Konzept für "NEETs" (Not in Education, Employment or Training) erstellt werden. "NEETs sind Jugendliche und junge Erwachsene, die weder eine Schule besuchen noch einer Arbeit nachgehen oder sich sonst in irgendeiner berufliche Ausbildung befinden", erklärt Zuljevic-Salamon. "Wir stellen uns bei diesem Projekt die Frage, wie wir ihrer habhaft werden können und welche Angebote sie brauchen." NEETs gibt es jede Menge – auch vor der eigenen Haustüre. "Bei uns in Österreich handelt es sich meist um Migranten zweiter oder dritter Generation, die nicht beim AMS gemeldet sind und sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben schlagen." Zuljevic-Salamon bezeichnet sie als "tickende Zeitbombe": "Sie werden in zehn Jahren die schwierigste Zielgruppe am Arbeitsmarkt sein."
Ebenfalls um Menschen außerhalb aller sozialen Systeme geht es in "Access Plus", einem Projekt für den inklusiven Arbeitsmarkt in Rumänien. Im Fokus stehen jugendliche Dropouts, Menschen mit Beeinträchtigungen und vor allem Roma. "In ganz Europa werden die Roma ausgewiesen und nach Rumänien zurückgeschickt. Dort sitzen sie fest und leben unter unvorstellbar schlechten Umständen", berichtet der 50-jährige St. Leonharder. Mit europäischen Partnern sollen erfolgreiche Konzepte aus Österreich auf Rumänien umgelegt werden. Das Projekt dauert knapp zwei Jahre und findet im Nordosten des Landes statt. In diesem Zeitraum werden neben Konzepten für Integrationsarbeit auch fünf regionale Beratungs- und Evaluierungszentren geschaffen und niederschwellige Angebote entwickelt.
http://www.die-querdenker.at/
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