Endlich ist Wahlkampf in Freistadt
FREISTADT. Wiff-Fraktionsobmann Rainer Widmann spricht von einer "nachträglichen Legalisierung eines Schwarzbaus" und von "bürgerfeindlicher Politik". Es ist Wahlkampf in Freistadt und die Töne werden naturgemäß rauer. Als ehemaliger Nationalratsabgeordneter und Österreich-Sprecher des BZÖ kennt sich Widmann in beiden Metiers bestens aus – sowohl im Wahlkämpfen als auch im Verbreiten von rauen Tönen.
Stein des Anstoßes ist ein Kistenlager der Brauerei, das aus statischen Gründen um etwa drei Meter verlängert werden musste. "Von einem Schwarzbau kann keine Rede sein", sagt Brauerei-Chef Ewald Pöschko. Die neue Konstruktion habe sogar den Vorteil, dass die Anrainer jetzt vor Lärm geschützt sind. Für Pöschko eine Win-win-Situation.
Auch Vizebürgermeisterin Elisabeth Paruta-Teufer (ÖVP) zeigt sich verwundert über Widmanns Angriff. In den vergangenen Wochen und Monaten sei vom Bauausschuss in Zusammenarbeit mit Ortsplaner Max Mandl mühevoll ein umfassender Planungsvorschlag für den Bereich rund um die Brauerei erarbeitet worden. Von der Fraktion Wiff, die aufgrund der Mehrheitsverhältnisse in den Ausschüssen nur eine beratende Funktion hat, habe es in der Ausschusssitzung keine Einwände gegeben.
Paruta-Teufer verhehlt nicht, dass es in der Stadt viele veraltete Bebauungspläne gibt, die überarbeitet gehören. "Wir haben dort begonnen, wo es am dringendsten ist. Das ist unter anderem der Bereich Brauerei/Am Pregarten Teich. In Bezug auf das Kistenlager ist es der Gemeinde wichtig gewesen, eine Lösung zu finden, die sowohl die Anliegen und Bedürfnisse der Brauerei als auch jene der Nachbarn berücksichtigt."
Um die Anrainer auch in Zukunft vor Emissionen der Brauerei zu schützen, seien großzügige Schutzzonen mit entsprechendem Abstand geplant. "Zudem verpflichtet der neue Bebauungsplan die Brauerei dazu, eine Lärmschutzmaßnahme zwischen Kistenlager und Nachbarn zu errichten. Im noch bestehenden Bebauungsplan sind keine derartigen Maßnahmen vorgesehen", sagt Paruta-Teufer.
Vonseiten der Gemeinde gab es im Übrigen intensive Bemühungen, die verhärteten Fronten zwischen der Brauerei und den Nachbarn zu lösen. Eine Mediation ist gescheitert. Hinter vorgehaltener Hand wird für die verfahrene Situation die persönliche Aversion eines Nachbarn gegenüber Brauerei-Chef Pöschko verantwortlich gemacht.
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