Johannes Keferböck gewinnt 33. Jännerrallye
FREISTADT. Die Sensation ist perfekt! Bei der 33. Jännerrallye feierte mit Johannes Keferböck aus Pregarten erstmals ein waschechter Mühlviertler den Sieg. Und das zu einem Zeitpunkt, als er eigentlich gar nicht mehr damit rechnen durfte. Denn als der Führende Simon Wagner nach 2:06,27 Minuten durchs Ziel der 16. und letzten Sonderprüfung in der Arena Königswiesen-Haid fuhr, stand dieser praktisch als Sieger fest.
Doch dann passierte das Unfassbare: Auf dem Rückweg von der finalen Sonderprüfung zum Regrouping in Freistadt gab das Getriebe des vermeintlichen Siegerautos den Geist auf. Wagner stand 45 Kilometer vom Etappenziel, das laut Reglement erreicht werden muss, entfernt, und in seinen Mazda 323 ließ sich kein Gang mehr einlegen.
Damit ereilte den Beinahe-Sieger genau jenes Schicksal, das drei Prüfungen zuvor schon den klar dominierenden Niki Mayr-Melnhof aus der Rallye geworfen hatte. Auf der Verbindungsetappe von Sonderprüfung 13 ins Service nach Freistadt gab die Benzinpumpe seines Ford Fiesta R5 den Geist auf und beraubte den Steirer all seiner Hoffnungen auf den Sieg. Zum Zeitpunkt des Ausfalls lag Mayr-Melnhof schon fast drei Minuten vor Wagner und hatte neun von 13 Sonderprüfungen für sich entschieden.
Für Johannes Keferböck, der zum zwölften Mal am Start der Jännerrallye stand, schloss sich am Ende der Kreis: Nach seiner Bestzeit in der ersten Sonderprüfung stand er auch zum Schluss ganz oben. Auf Platz zwei konnte Gerhard Aigner aus Vorchdorf (wie Keferböck in einem Ford Fiesta R5) über den größten Erfolg seiner bisherigen ORM-Karriere jubeln. Auf dem Siegespodest wäre mit Ernst Haneder gerne noch ein Mühlviertler gestanden. Doch der Mitsubishi-Pilot aus St. Oswald bei Freistadt riskierte auf der vorletzten Prüfung in Unterweißenbach zu viel, rutschte auf Rang drei liegend von der Strecke und kam nicht mehr auf diese zurück. So konnte sich am Ende der Deutsche Hermann Gaßner (Mitsubishi Evo X) über den Podestplatz freuen.
Sieger Keferböck bedauert den unglücklichen Simon Wagner: „Das ist echt hart für ihn. Er hätte sich den Sieg verdient. Aber so ist es im Rallyesport, einmal bist du oben, einmal unten. Heute war ein schwieriger Tag. Für mich war es schwer, die Balance zwischen Angreifen und taktischem Fahren zu finden. Am Schluss war das Glück auf meiner Seite.“
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