30 Kilometer Baustelle
BEZIRK. Im Herbst sollen die Bagger entlang der A5-Trasse anrollen - fix ist der Baustart noch immer nicht. Der rechtsgültige Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) liegt seit dem Vorjahr auf, einen kleinen Schönheitsfehler gibt es noch: der Wasserrechtsbescheid fehlt. "Ich rechne damit, dass der in den nächsten Wochen da ist, dann können wir die Ausschreibung starten und im Herbst mit dem ersten Baulos beginnen", sagt Asfinag Geschäftsführer Alexander Walcher. Der Bescheid könnte allerdings beeinsprucht werden, womit sich der Baubeginn verzögern könnte.
Walcher ist zuversichtlich: Im Gegensatz zu den Schnellstraßen im Nachbarbezirk Gänserndorf, S1 - Ring um Wien und S8 - Marchfeldschnellstraße, die zeitgleich mit dem Nordteil der A5 gebaut werden sollten und jetzt auf unbestimmte Zeit verschoben wurden, ist man bei der Nordautobahn im Zeitplan. 2016/17 soll die A5 bis zur Grenze fertig sein.
Die Baulose werden zeitgleich errichtet, damit wird die gesamte 30 Kilometer lange Strecke zwei Jahre lang Baustelle sein. "Wir könne leider nicht, wie von Poysdorf gefordert, mit der dortigen Umfahrung beginnen, weil die Verkehrsfreigabe laut Bescheid in einem Stück erfolgen muss", erklärt Walcher, warum die Weinstadt weitere drei Jahre mit der täglichen Verkehrslawine leben muss.
Ein neuer Straßenzug wird schon 2015/16 befahrbar sein: Die Brünner Straße B7 erhält im Raum Mistelbach eine neue Trassenführung, sie wird zeitgleich mit der derzeit in gebauten Umfahrung fertig sein. Die A5 bis Wilfersdorf wird an der jetzigen B7-Trasse geführt.
Während die B7-Anrainer die Tage bis zur Autobahn-Eröffnung zählen und die jahrelangen Verzögerungen mit wachsendem Zorn zur Kenntnis nehmen, weist der Walcher jegliche Schuld von sich und unterstreicht die Finanzkraft der Asfinag: "Die Straßen-Projekte werden über Maut-Einnahmen und nicht über das Bundesbudget finanziert. Die Gelder für A5, S1 und S8 sind bereitgestellt. Verantwortlich für die Verzögerungen ist die Umweltgesetzgebung, die sich ständig ändert." Unmittelbarer Auslöser für die erneute Verschiebung des S1 und S8-Baus ist der Semmeringbasistunnel. Einsprüche in Bezug auf Lärmschutz werden gerade geprüft, eine mögliche neue Verordnung würde sämtliche Straßenprojekte, für die noch kein gültiger Bescheid vorliegt, treffen. Eben auch S1, S8.
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