Nationalpark Donau-Auen
Arbeit mit schwerem Gerät: Im Donau-Wald auf der Suche nach heißen Quellen
BEZIRK. Waldesruh hört sich andes an. Derzeit ist schweres Gerät im Nationalpark Donau-Auen unterwegs. Der Untergrund des Auwaldes wird vermessen.
Es handelt sich dabei um ein Projekt von GeoTief Wien im Auftrag von Wien Energie. Die Lkw senden Impulse aus, ähnlich den seismischen Messungen der OMV, die auf der Suche nach Erdgas sind. In diesem Fall wird jedoch nicht nach Gas, sondern einfach nur nach heißen Quellen gesucht. Wien Energie will Heißwasser für die Fernwärme aufspüren und hat daher für die Arbeiten im Wiener Teil des Nationalparks eine Ausnahmegenehmigung bekommen.
Unruhe im Park
Gegner kritisieren die Arbeiten, genauer gesagt, die große Zahl an Ausnahmegenehmigungen in der Naturschutzzone. "Ende 2016 brechen Lkw durch das Gebüsch des Nationalparks, um Probebohrungen für den umstrittenen Straßentunnel durch die Lobau vorzunehmen. Die ASFINAG lässt an 45 Stellen Geräte aufbauen, die bis zu 60 Meter tiefe Löcher bohren.... bis ins Frühjahr 2017 hinein wird in der Unteren Lobau, bei der Mühlleitner Furt, eiine Großbaustelle angelegt. Unterirdische Gasleitungen werden verlegt", heißt es auf der Internetseite des Vereins Lobaumuseum. Das Ziel des in den 70er-Jahren gegründeten Vereins ist die Erhaltung der Donau-Auen.
Wien Energie-Sprecher Boris Kaspar betont, dass im Wiener Teil des Nationalparks die Messungen nur entlang von ausgewählten, befahrbaren Straßen und Wegen durchgeführt werden. Im niederösterreichischen Teil der Lobau wird nicht mit Impulsfahrzeugen gemessen hier sind bis Ende November Messstationen (Geophone) aufgestellt (bis voraussichtlich Ende des Monats).
3D-Modell
Das gesamte GeoTief Wien Messgebiet befindet sich in Teilen von Wien und Niederösterreich und hat eine Fläche von 175 Quadratkilometern. Kaspar erläutert: "Zur Durchführung der Messung in Teilen der Lobau werden sämtliche nationalpark- und naturschutzrechtliche Vorgaben seitens der Behörden erfüllt. Eine Auflage ist auch die begleitende ökologische Bauaufsicht." Die Gesamtvermessung der Fläche ist notwendig, um ein vollständiges 3D-Modell des Untergrunds zu ermitteln. Es schafft die Entscheidungsgrundlage für eine mögliche Geothermienutzung in der Zukunft. "Als Vorbild dient hier das Beispiel der Stadt München, die das bereits sehr erfolgreich umsetzt", sagt Kaspar und er stellt klar: "Bei positiven Ergebnissen wird auf Nationalpark-Gelände nicht gebohrt."
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