EU-Förderungen

Bezirk Gänserndorf: Die EU und die Wiege der Habsburger

Was Europa zusammenhält, ist nicht die Politik, sondern zuerst die Kultur. Wo EU-Förderungen hinfließen.
BEZIRK (up). Im Bezirk Gänserndorf begann und endete die Geschichte der Habsburger. Von der Schlacht bei Jedenspeigen bis zu Kaiser Karls letztem Domizil, Schloss Eckartsau, spannt sich der historische Bogen.
Schloss Jedenspeigen ist einer jener großen Kulturschätze des Bezirks, der mit EU-Förderungen saniert und zu kulturellem Leben erweckt werden soll. Das Projekt ist mit 950.000 Euro budgetiert, bis zu 85 Prozent sind EU-gefördert, der Rest wird aus Eigenmitteln finanziert. Bürgermeister Alfred Kridlo: "Wir haben durch Veranstaltungen wie Spook oder das Mittelalterfest Rücklagen für unser Schloss gebildet."
Entscheidend in der Planung ist, dass nicht nur das Gebäude saniert, sondern ein Konzept für die langfristige Bespielung der Räume vorliegt. "Heritage" (Erbe) nennt sich das EU-Interregprojekt, Leadpartner ist der Selbstverwaltungskreis Bratislava, weitere Partner sind das Kleinkarpatische Volksbildungszentrum Modra und das Weinmuseum Pezinok sowie die Kulturvernetzung NÖ und das Museumsmanagement NÖ.
Am 18. Mai werden die neu gestalteten Schlossräume eröffnet. Kernstück ist eine Vinothek, die von Jedenspeigner und Slowakischen Winzern ganzjährig betrieben wird.
Investiert wurde zudem in besucherfreundliche Einrichtungen, der Eingang zur Vinothek ist mit einer Glaswand versehen, ein Aufzug wurde eingebaut, Heizung, Küche und neue WCs errichtet.
Im ebenfalls renovierten Obergeschoß werden die Ausstellungen "Schlacht und Schicksal" sowie "Kellerlandschaften Mitteleuropas" gestaltet.
Mit dem Eröffnungsfest ist das Projekt "Schloss Jedenspeigen" nicht abgeschlossen, es warten noch große Aufgaben auf die Gemeinde. "Ich bin bereits in sehr konkreten Gesprächen bezüglich Landesförderung, denn wir wollen die Fassade und den Innenhof renovieren", sagt Kridlo. Schritt für Schritt soll das Großprojekt realisiert werden.

Kellergassen erhalten

Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 wurde die Weinviertler Kellergasse zum Thema: Eine Partnerschaft des Bundesdenkmalamtes mit lokalen Trägern sowie der Landesregierung zielt auf die Erforschung, den Schutz, die Erhaltung und die Vermittlung dieses weltweit einzigartigen Kulturerbes. Ein wesentlicher Bestandteil des Vorhabens ist die wissenschaftliche Aufarbeitung der Bau- und Nutzungsgeschichte von Kellergassen.
Das Projekt "Advent in der Weinviertler Kellergasse" der LEADER Region Weinviertel Ost beschäftigte sich drei Jahre lang mit der Wissensvermittlung von Weinviertler Kultur und Bräuchen in der Weihnachtszeit. Ziel ist die Belebung alter Brauchtümer und Traditionen im Advent sowie die Schaffung eines regionstypischen Angebotes.