Hausdurchsuchung
Cobra-Einsatz: Falscher Alarm in Groß-Enzersdorf
GROSS-ENZERSDORF. Szenen wie in einem Hollywood-Thriller. Nur dass im Mittelpunkt der Handlung eine völlig geschockte Familie aus Groß-Enzersdorf stand. Schwerbewaffnete Polizisten der Spezialeinheit Cobra hatten am Mittwoch um 7 Uhr Früh das Haus der Familie gestürmt. Die Mutter von zwei Mädchen erhebt laut orf.at Vorwürfe gegen die Polizisten: Sie hätten ihr befohlen, sich auf den Boden zu legen, wären in die Dusche eingedrungen, wo sich gerade die 13-jährige Tochter der Frau befand und hätten der älteren Tochter, die noch im Bett lag, mit Waffe am Kopf die Decke weggezogen.
Keine Drogen in Groß-Enzersdorf gefunden
Das Bundeskriminalamt hatte wegen des Verdachts auf Drogenbesitz die Hausdurchsuchung, Teil einer bundesweiten Aktion, durchgeführt. Elf Durchsuchungen wurden durchgeführt, fünf Personen festgenommen, Suchtmittel sowie Waffen sichergestellt. Allerdings nicht im Haus der Familie in Groß-Enzersdorf.
Patrick Maierhofer, Ressortsprecher des Innenministeriums, erklärt in einer Stellungnahme auf Anfrage der Bezirksblätter: "Entgegen den Behauptungen der Hausbewohnerin blieb die Eingangstüre trotz mehrmaliger Aufforderung sie zu öffnen, verschlossen. Die Beamten mussten somit von einer möglichen Beweismittelvernichtung, Flucht oder strafbaren Handlung ausgehen und öffneten die Türe mit den entsprechenden Einsatzmitteln.
Als sich die Beamten der Cobra der Badezimmertüre näherten, wurde versucht, diese rasch zu schließen. Es war im ersten Moment nicht zu erkennen, wer sich im Badezimmer befand und ob sich Waffen, Beweismittel, eine oder mehrere Personen darin aufhielten. Sofort nach der Öffnung und der Feststellung, dass sich weder einer Gefährdungslage durch die junge Frau, noch offensichtliche Beweismittel im Badezimmer befinden, verließen die Beamten den Raum. Die Dauer dieser Situation bezog sich auf einige, wenige Sekunden.
Der Vorwurf, dass ein Beamter einer jungen Frau die Waffe an den Kopf gehalten hat, ist auch ob der rasch erkennbaren, ungefährlichen Situation im Wohnhaus zurückzuweisen.
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