Händler für Agrarprodukte betrog Weinviertler Bauern
Das Urteil erfolgte nach drei Jahren auf der Flucht
BEZIRK/KORNEUBURG (mr) Tonnenweise „kaufte“ ein steirischer Landesproduktehändler aus dem Bezirk Murau bei mehreren Landwirten im Bezirk Stroh und Weizen ein. Auf die Bezahlung „vergaß“ er.
Die Fahndung nach dem abgetauchten Angeklagten war erst jetzt erfolgreich, am letzten Dienstag konnte der 48-jährige für die in den Jahren 2006/2007 begangenen Betrugshandlungen von einem Schöffensenat des Landesgerichtes Korneuburg zur Rechenschaft gezogen werden.
Einem Landwirt in Niedersulz lockte er 75 Tonnen Stroh heraus, er wartet bis heute auf den Kaufpreis. Die Erzeugergemeinschaft Zisterdorf und ein Landwirt aus Groß-Schweinbarth lieferten ihm zirka 60 Tonnen Weizen, beide sahen noch keinen Cent. Einem Lieferanten aus Obersulz erging es besser, sein Schaden für die Bereitstellung von 8 Tonnen Stroh hielt sich in Grenzen.
Vor Gericht zeigte sich der Angeklagte geständig, er habe enorme Schulden gehabt. Als die „Loch auf, Loch zu–Methode“ zusammenbrach, sei er untergetaucht. Sein Vorleben ist mehr als trübe: 15 Vorstrafen, davon neun einschlägig. Gemessen an der Latte der Vorstrafen fiel das Urteil gemäßigt aus: 18 Monate Haft, davon ist der Vollzug von 12 Monaten für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Der Angeklagte und die Staatsanwältin Birgit Kirchler nahmen sich Bedenkzeit.
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