Corona-Impfung
Haringseer Impfzentrum nahm seinen Betrieb auf
HARINGSEE. Am Donnerstag startete der langersehnte Betrieb im Impfzentrum Haringsee. Eines von 20 niederösterreichischen Impfzentren, die etabliert wurden, um den großen Liefermengen an Corona-Impfstoff und dem Massenansturm gerecht zu werden.
Wobei das Wort Massen derzeit noch übertrieben scheint, denn heute am ersten Tag wurden 720 Termine vergeben. Von 14 bis 20 Uhr werden, alle die einen Termine haben, in fünf Impfstraßen immunisiert. Schritt für Schritt soll die Zahl der Impfungen erhöht und allein in Haringsee - auf mehrere Tausend pro Woche ausgedehnt werden.
Bevor es losgeht und die Impfkandidaten Schlange stehen, erläutert Berndt Schreiner den Ablauf. Er ist Chefarzt und ärztlicher Leiter des Roten Kreuz NÖ, somit verantwortlich für die Organisation aller Impfzentren im Land NÖ.
Das ist der beste Impfstoff
Das Impfzentrum ist nach Einbahnregelung angelegt, damit es zu keinen unnötigen Menschenansammlungen oder Staus kommt. Beim Eingang steht ein Schild "Heutiger Impfstoff Pfizer Biontech". "Der beste Impfstoff ist der Verfügbare", sagt Schreiner pragmatisch. Nicht alle sehen das so, am Montag drehten 20 Prozent der Angemeldeten vor der St- Pöltener Teststraße wieder um, weil sie statt des Pfizer- das AstraZeneca-Vakzin bekommen hätten sollen.
Zurück zu Haringseer Impfzentrum, das in einer der Art-for-Art-Hallen der Bundestheater-Holding untergebracht ist. "Hier ist die Welcome-Zone", stellt Schreiner den Wartebereich, der mit Absperrbändern die Einhaltung der Abstände regulieren soll, mit launigen Worten vor. Wer den Anmeldebogen nicht ausgefüllt mitbringt, kann dies hier nachholen, dann geht es zur Registrierung, wo man sein ausgedrucktes Ticket und das Formular vorweist, danach gibt es für jeden ein Arztgespräch. "Erst wenn der Arzt mit seiner Unterschrift die Impffähigkeit bestätigt hat, geht es in die Impfbox. Der Rest geht schnell und schmerzlos", fasst Schreiner das Procedere zusammen.
Vor dem Ausgang gibt es noch einen Bereich mit der Möglichkeit, sich kurz hinzusetzen. "Natürlich kann jeder, der möchte, gleich nach der Impfung gehen", betont Schreiner.
Die nächsten Impftermine in Haringsee sind für nächsten Donnerstag angesetzt, danach soll auch am Wochenende und ab Ende Mai an sechs Tagen die Woche von Dienstag bis Sonntag im Vollbetrieb geimpft werden. Schreiner schränkt jedoch ein: "Dieser Plan steht und fällt mit der zeitgerechten Lieferung der uns zugesagten Impfstoffe."
Wartelisten und Impf-Orte
Personen, die derzeit noch nicht in die Gruppe jener fallen, die einen Impftermin buchen können. (keine Risikogruppe, jünger als 60 Jahre) können sich auf online auf notrufnoe.com auf eine Warteliste setzen lassen, sofern sie bei einem Anruf innerhalb von 30 Minuten in einem Impfzentrum eintreffen und damit kurzfristig für eine freigewordene Impfung einspringen können.
"Sollten ab 18 Uhr noch Impfdosen übrig sein rufen wir an", sagt Jana Schreiner, Leiterin des Impfzentrums Haringsee.
Bei der Anmeldung kann man sich für ein Impfzentrum auch außerhalb seines Wohnbezirks entscheiden. Landtagsabgeordneter René Lobner: "Die Leute im Norden des Bezirks werden wohl eher nach Mistelbach fahren."
Jana Schreiner gibt noch einen praktischen Tipp: "Kommen Sie bitte pünktlich aber nicht drei Stunden vor ihren Termin, so verkürzen Sie die Wartezeiten." Es sei nicht notwendig, sofort bei der Öffnung der Impfstraße um 14 Uhr vor dem Tor zu stehen.
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