Kriminalität im Bezirk Gänserndorf ging zurück: Polizei präsentiert die Statistik
Weniger Delikte aber: Zahl der Gewalttaten - vor allem leichte Straftaten - stieg von 2015 auf 2016
BEZIRK. Im Gegensatz zu NÖ, wo eine Steigerung der Anzeigen um 0,4 % zu verzeichnen war, wurden in unserem Bezirk 3,9 % weniger Anzeigen erstattet.
2015 waren es noch 4098 Delikte, 2016 waren es um 158 Delikte weniger, nämlich 3940. Auch die Klärungsquote konnte um 5,4 % auf 46,6 % gesteigert werden.
Besorgniserregend war der Anstieg der strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben von 493 auf 598 Delikte - das ist eine Steigerung von 21,3 %. "Das bedarf sicherlich noch einer genaueren Analyse und verstärkter Präventionsarbeit, vor allem in den Schulen, wo viele der leichteren Straftaten begangen werden. Natürlich ist auch die Hemmung, bei jeder kleinen Auseinandersetzung sofort die Polizei zu verständigen, gefallen und so muss auch jeder noch so kleine Kratzer als Körperverletzung gewertet und entsprechend zur Anzeige gebracht werden", erklärt Kriminalpolizeichef Gerald Reichl.
Einen Anstieg von 21,9 % gab es bei Delikten wie gefährliche Drohung, Nötigung, beharrliche Verfolgung etc. Eine Steigerung von sogar 39,5 % (von 38 auf 53 Delikte) ist bei Sexualdelikten zu verzeichnen. Hier stachen besonders die Delikte "pornografische Darstellung von Minderjährigen, öffentliche geschlechtliche Handlungen und Vergewaltigung hervor. Zu erwähnen ist, dass bei diesen drei Deliktsarten die Aufklärungsquote zwischen 72 und 93 % lag.
Weniger Diebstähle
Die Zahl der Vermögensdelikte ist um 9,6 % zurückgegangen (2015 waren es 2871, 2016 waren es 2594 Anzeigen). Eine leichte Steigerung gab es bei den Wohnhauseinbrüchen, und zwar stiegen diese von 133 auf 141 Delikte. Bei den Wohnhauseinbrüchen blieb es bei 40 % bei einem Versuch. Ebenfalls eine Steigerung gab es bei den Ladendiebstählen. Bei den Autoeinbrüchen und Diebstählen ging die Zahl von 108 im Jahr 2015 auf 70 im Jahr 2016 zurück.
Bei den Asylwerbern wurden kaum Eigentumsdelikte verzeichnet. Hier waren fast ausschließlich gefährliche Drohungen und Raufhändel im eigenen Bereich zu bearbeiten.
Reichl: "Das gute Ergebnis bei den Eigentumsdelikten wurde nicht zuletzt aufgrund der in den letzten Jahren massiv durchgeführten Präventionsveranstaltungen in vielen Gemeinden, bei denen von den Präventionsbeamten des Bezirkes Gänserndorf entsprechende Tipps und Warnungen an die Bevölkerung weitergeben wurden, sondern auch durch die regelmäßigen Informationen in den Printmedien, durch etliche Hinweise aus der sensibilisierten Bevölkerung und der ausgezeichneten Tatortarbeit erwirtschaftet."
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