Greifvogelstation Haringsee
Mutterloses Seeotter Baby zur Aufzucht in Haringsee
HARINGSEE. „Poldi“ wiegt nur 750 Gramm, ist aber putzmunter. Das quirlige Fischotter-Baby wurde vor wenigen Tagen in St. Veit an der Gölsen im Bezirk Lilienfeld gefunden. Seine Mutter war von einem Auto überfahren worden, alleine hätte der kleine Otter nicht überlebt. Mit „Poldi“ ist nun bereits der dritte Fischotter innerhalb kurzer Zeit in die Station gekommen. Wenige Wochen zuvor war „Bernie“ gerettet worden, die schon kurz danach mit „Jona“ einen Gefährten bekam. „Momentan ist Poldi noch zu klein um die beiden anderen Otterjungen kennen zu lernen, die bereits doppelt so groß sind. Wir hoffen aber sehr, dass wir sie alle drei schon in wenigen Wochen zusammenführen können, damit auch Poldi den wichtigen Kontakt zu Artgenossen und Spielkameraden hat“, so Hans Frey, Leiter der Eulen- und Greifvogelstation. Ziel ist es, alle drei wieder in die Natur zu entlassen.
Fischotter: eigentlich EU-weit streng geschützt
Obwohl sie europaweit streng geschützt sind und sich viele Länder aktiv um die Wiederansiedelung der eleganten Wassermarder bemühen, werden in einigen österreichischen Bundesländern Verordnungen erlassen, die eine Tötung von Fischottern erlauben. In Niederösterreich dürfen zum Beispiel durch eine solche Verordnung bis 2023 pro Jahr 50 männliche Tiere getötet werden. Frey erklärt, warum dies nicht nur aus Artenschutz-, sondern auch aus Tierschutzsicht mehr als problematisch ist: „In der Praxis ist es völlig unmöglich, vor der Tötung des Tieres eine Aussage über dessen Geschlecht zu machen. Daher werden mit Sicherheit auch Muttertiere, die dann ihre Jungtiere als Waisen und nicht überlebensfähig zurücklassen, getötet werden. Junge Fischotter werden mindestens ein Jahr lang von ihrer Mutter geführt und sind ohne diese Führung dem sicheren Tod geweiht.“
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