Schöner Wohnen lässt Preise steigen
BEZIRK. Für viele Mieter droht demnächst unangenehme Post. Denn Wohnen dürfte bald wieder teurer werden. Ab April treten neue Katgorie- und Richtwertmieten in Kraft. Sie werden in Niederösterreich um 4,7 Prozent angehoben. Die Bezirksblätter haben sich im Bezirks Gänserndorf umgehört, wen die Erhöhungen treffen und was das für die Betroffenen bedeutet.
"Betroffen sind nur Wohnungen, die nach dem Mietsrechtsgesetz zu behandeln sind", erklärt Harald Raffelsberg vom Gänserndorfer Immobilienbüro Remax.
Das sind Häuser mit Eigentumswohnungen, die vor dem 8.5.1955 gebaut wurden beziehungsweise Zinshäuser, die vor dem 30.6.1953 gebaut wurden.
In der Stadtgemeinde Gänserndorf war die Mieterhöhung für die Gemeindewohnungen schon länger geplant, unabhängig vom neuen Richtwert. Doch aus gutem Grund. Alle acht Wohnblöcke der Stadt mit insgesamt 126 Wohnungen werden bis 2017 komplett saniert.
"Das bedeutet eine enorme Qualitätssteigerung", verspricht Sozialstadtrat Walter Krichbauer (FPÖ). Die Wohnungen werden thermisch saniert, behindertengerecht ausgestattet, mit neuen Sanitäranlagen versehen, die Gebäude erhalten Aufzüge und neue Fenster, die Fernheizung wird angeschlossen.
"Wir haben Mieter, die im Rollstuhl sitzen und ohne fremde Hilfe seit zwei Jahren nicht mehr das Haus verlassen konnten. Das muss sich ändern", nennt Krichbaumer konkrete Beispiele für mehr Lebenqualität.
Die Kostensteigerung wird laut Krichbaumer durch Förderungen abgefedert. Wohnzuschüsse können über die Genossenschaft, die für die Verwaltung zuständig ist, abgewickelt werden. "Jene Mieter, die Bedarf haben, können sich gerne direkt an mich wenden", sagt Krichbaumer. Außerdem würden die Heizkosten mit Sanierung und Fernwärme sinken.
Bei Härtefällen werden laut Sozialstadtrat auch Sondernförderunge über die Sozialabteilung der Bezirkshauptmannschaft beantragt. Krichbaumer: "Wir lassen niemanden im Regen stehen."
Ulrike Potmesil
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