Lebensmittel werden nun verwertet

Teuerung bremst Verschwendung

BEZIRK. Die Teuerung macht es möglich: Das Wegwerfen von Lebensmitteln wurde stark reduziert. Laut einer Studie des Ökologie-Instituts landen in Österreich jährlich 760.000 einwandfreie Lebensmittel im Müll. Im Bezirk Gänserndorf werden einige dieser Nahrungsmittel sinnvoller verwendet. Im vergangenen Jahr haben die beiden Team Österreich Tafeln in Strasshof und Marchegg zusammen etwa 180 Tonnen Lebensmittel von den teilnehmenden Märkten eingesammelt und an den Ausgabetagen an die Bedürftigen ausgegeben.
Zahlen gehen zurück
Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei über 200 Tonnen. Die Zahl der Klientinnen hingegen steigt, nicht zuletzt auch aufgrund der Teuerung. Mit zusätzlichen Sammelaktionen wie z.B. der „1+1 Aktion“ wird versucht, dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. Die gespendeten Produkte werden wöchentlich an durchschnittlich 140 hilfsbedürftige Personen ausgegeben. Inklusive der Anzahl der oftmals mitzuversorgenden Familienangehörigen sind das weit mehr als 400 Personen wöchentlich. Das alles bei knapp 9.000 ehrenamtlichen Leistungsstunden pro Jahr. „Wir freuen uns jederzeit über zusätzliche Warenspenden, um den Bedürftigen damit helfen zu können,“ betont Wolfgang Antos vom RK Gänserndorf. Benötigt werden vor allem länger haltbare Lebensmittel sowie Hygieneprodukte des täglichen Bedarfs. Anfragen zur Unterstützung oder hinsichtlich einer Bedürftigkeit können an das Rote Kreuz gerichtet werden: 059 144 54000.
Supermärkte mit Maßnahmen
„Bei uns werden keine Lebensmittel weggeworfen“, informiert der Manager eines bekannten Supermarktes. Mit Rabattaktionen für knapp vor dem Ablaufen stehende Lebensmittel, den „Too good to go“ und anderen internen Aktionen sowie Abgaben wird.an das Rote Kreuz wird das Verschwenden von Lebensmitteln vermieden.
Auf seine Art sorgt Robert Hebling aus Deutsch-Wagram in seinem Lokal „Kredenz Me“ dafür, dass keine Lebensmittel verschwendet werden. „Wir führen 150 Artikel und achten darauf, dass keine Verpackung anfällt“, erklärt er. Wenn die Waren abzulaufen drohen, werden sie in der Küche verwertet. Und Speisen, die nicht verzehrt werden, kommen in ein Pfandglas, in dem sie bis zu drei Monaten haltbar bleiben.
Einkauf nach Bedarf
„Wir wollen es den Kunden möglich machen, nach Bedarf einzukaufen, auch in Kleinmengen, ohne Verpackung. Bei uns geht Qualität vor Quantität, anders als in den Supermärkten“, erzählt Hebling weiter. Fisch und Fleisch gebe es nur gegen Vorbestellung und wenn doch etwas übrig bleibe, gebe es auch noch „Too good to go“-Pakete. Derzeit bereitet Hebling auch in Mistelbach einen gleichgestalteten Bioladen vor, der in Kürze in Betrieb gehen wird.