Die March
Unser Fluss im Wandel der Zeit

Die Freude bei der ersten Begegnung mit den Nachbarn an der March war groß.  | Foto: Thomas Buchta
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  • Die Freude bei der ersten Begegnung mit den Nachbarn an der March war groß.
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BEZIRK GÄNSERNDORF. Die March stellt heute mit ihren Auen an der österreichisch-slowakischen Grenze, als einziger naturnaher Tieflandfluss in Österreich, eine der bedeutendsten Flusslandschaften Mitteleuropas dar. Auch sagt man der March seit Jahren einen ganz bestimmten Charakter nach: als Fuss, der immer wieder zerstört und zugleich auch immer wieder Neues schafft. 

Älteste Landesgrenze Österreichs

Innerhalb des österreichisch-slowakische Abschnitts der March führt eine der ältesten Landesgrenzen Österreichs. In der Antike galt die March als leicht überwindbarer Fluss bis zur Donaumündung und ermöglichte den Transport von Holz, Tabak, Braunkohle und Baumaterial. Durch die Erbauung von Wehranlagen ist die Beschiffung der March seit dem 16. Jahrhundert nur mehr eingeschränkt möglich. Aufgrund immer wiederkehrender Hochwässer wurde oft über eine Regulierung nachgedacht. Die klassische Regulierung der March-Grenzstrecke wurde 1936 bis 1964 errichtet. Dabei wurden 17 Durchstiche gebaut und ein Hochwasserschutzdamm von 57 Kilometern angelegt.

Die Besiedelung der March

Spätestens seit Anfang des 7. Jahrhunderts zogen Slawen von der Donau kommend entlang der March nach Norden und besiedelten das anliegende Gebiet. Seit diesem Zeitpunkt ist die March Mittelpunkt des nach ihr benannten Landes Mähren (Morava). Ob sich das Reich des Samo um 623 auch entlang der March erstreckte, ist bis heute ungeklärt. Im 9. Jahrhundert ist der Unterlauf der March mit den Siedlungskomplexen Morava und Veligrad Zentrum des Mährerreiches geworden. 

Vom Regierungsantritt der Habsburger in Ungarn im Jahr 1526  bis zur Auflösung (Auflösung Österreich-Ungarns im Jahr 1918 galt die March als Binnengrenze in der Habsburgermonarchie, bis 1806 außerdem als Außengrenze des Heiligen Römischen Reiches.

Von Wien nach Bratislava

Neben einer bestehenden Steinbrücke aus dem Jahr 1771 konnte zwei Kilometer entfernt ab 1848 die March von Wien nach Bratislava über eine Eisenbahnbrücke überquert werden. 1918 bis 1939 und 1945 bis 1992 grenzte hier die Tschechoslowakei an Österreich, von 1939 bis 1945 der NS-Satellitenstaat Slowakei an das Deutsche Reich. 1945 bis 1989 war die March hier Teil des berühmten Eisernen Vorhangs. Nach Österreich Flüchtende riskierten, von tschechoslowakischen Grenzwächtern erschossen zu werden und auch die Steinbrücke wurde im Jahr 1947 von tschechoslowakischen Kommunisten gesprengt.

Begegnung mit den Nachbarn

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist die March wieder ins Zentrum Mitteleuropas gerückt, wurde auch in politischer Hinsicht wieder zum Fluss ohne Grenzen. „Mir ist vor allem die große Freude in Erinnerung, mit der die Leute aus der Tschechoslowakei zur ersten Begegnung an das Flussufer gekommen sind, und auch die große Freude auf unserer Seite darüber, dass wir nun wieder gemeinsam in der Region leben können und nicht getrennt durch den Eisernen Vorhang, sagt Hohenaus Alt-Bürgermeister Manfred Gaida. 

Die Freude bei der ersten Begegnung mit den Nachbarn an der March war groß.  | Foto: Thomas Buchta
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Doch die Öffnung der Flussgrenze brachte nicht nur Chancen, sondern auch Gefahren: Autobahnen wurden geplant, Feriensiedlungen und neue Schifffahrtswege. Noch aber ist die wilde Schönheit der March erhalten.

Die Brücke der Freiheit

Am 25. September 2011 fand der Spatenstich für die Fußgänger- und Radwegbrücke über die March zwischen Schloss Hof und Devínska Nová Ves statt. Die Brücke, die den Radtourismus auf beiden Seiten des Flusses beleben soll, wurde am 9. August 2012 für den Verkehr freigegeben. Im September 2012 wurde sie als Fahrradbrücke der Freiheit eröffnet. An dieser Stelle hatte sich schon seit 1771 die Maria-Theresien-Brücke befunden, die aber 100 Jahre später durch Eisschollen zerstört worden war.

Die Freude bei der ersten Begegnung mit den Nachbarn an der March war groß.  | Foto: Thomas Buchta
Die Pontonbrücke, errichtet 1990 für den Transport von Kalksteinen für die Zuckererzeugung, ab 1994 Grenzübergang. | Foto: Museum Hohenau an der March

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