Gemeinderatswahl 2020
Die heißesten Kämpfe im Bezirk Gänserndorf

- hochgeladen von Thomas Pfeiffer
In wenigen Tagen wählen wir unsere neuen Gemeindevertreter in allen 44 Gemeinden im Bezirk Gänserndorf.
BEZIRK. Die Wahl verspricht mancherorts eine ganz spannende zu werden, da es schon im Vorfeld zu möglicherweise ausschlaggebenden Veränderungen gekommen ist. Die drei Gemeinden, wo das Wahlergebnis schon mit großer Spannung erwartet wird, möchten wir Ihnen hier vorstellen.
Matzen-Raggendorf
In Matzen-Raggendorf erwarten wir einen besonders spannenden Ausgang des Wahlergebnisses. Die amtierende Bürgermeisterin, Claudia Weber, hatte sich vor Kurzem von der SPÖ abgespalten und ist nun mit einer eigenen Liste in den Wahlkampf gestartet. Die SPÖ reagierte prompt und holte mit dem Betriebswirt Alfred Redlich einen neuen Spitzenkandidaten für die Wahl ins Boot. Wer am Wahlsonntag das Rennen um den Bürgermeistersessel machen wird, ist noch vollkommen unklar. Weber scheint einige Unterstützer an ihrer Seite zu haben, doch auch die SPÖ ist in Matzen-Raggendorf immer beliebter geworden. Redlich sagt im Gespräch: "Schon allein die Tatsache, dass sich die ehemalige SPÖ-Parteiobfrau unmittelbar vor der Wahl von ihren langjährigen Mentoren und Wegbegleitern abgewendet hat, macht den Wahlkampf spannend". Claudia Weber sieht die Situation ähnlich: "Ich denke, dass bei der Wahl am 26. Jänner alles offen ist. Ich erwarte mir eine hohe Wahlbeteiligung, da die Mitbürger bei den bisher geführten persönlichen Gesprächen großes Interesse bekundet haben."
Groß-Schweinbarth
Kurios könnte der Wahlsonntag auch in Groß-Schweinbarth werden. Im schlimmsten Fall droht dort nämlich eine Wiederholung der Wahl. Grund dafür ist, dass die SPÖ neun Mandate inne hat, jedoch nur eine einzige Kandidatin zur Verfügung steht. Die ÖVP mit Bürgermeisterin Marianne Rickl-List hat zehn Mandate. Bei einer Mandatsgesamtanzahl von 19 Sitzen, müssen mindestens 13 Sitze besetzt werden können, um als "beschlussfähig" zu gelten. Je nachdem wie die Wahl ausgehen wird, könnte es mitunter sein, dass Sitze frei bleiben. "Es wäre sehr schade, wenn wir die Wahl in Groß-Schweinbarth wiederholen müssten. Ich glaube aber nicht wirklich daran, dass dies der Fall sein wird", sagt Rickl-List.
Obersiebenbrunn
Die Marktgemeinde mit seinen 1.703 Einwohnern ist, was die Wahl betrifft, eines der meist diskutierten Themen in sozialen Netzwerken. Schon seit einiger Zeit "kriselt" es in der Gemeinde. So ist es auch kaum überraschend, dass dort neben SPÖ, ÖVP und FPÖ gleich zwei Bürgerlisten zur Wahl antreten. Der amtierende Bürgermeister Herbert Porsch hat erst im Dezember des vergangenen Jahres fünf Misstrauensanträge gegen seine Person abgewehrt. "Obersiebenbrunn ist immer speziell. Besonders bei dieser Wahl kann man aber schwer eine Prognose abgeben. Das verspricht Spannung bis zuletzt", sagt Altbürgermeister und Lokalbesitzer Andreas Sinnhuber.
Marchegg
Auch in Marchegg steht ein äußerst spannendes Wahlergebnis bevor. Die bisherige Mandatsverteilung lag bei 11 Sitzen für die ÖVP, 9 Sitzen für die SPÖ und einem Sitz für die FPÖ. Die Ortsgruppe der Sozialdemokraten hatte jedoch verabsäumt, bei der Abgabe ihrer Wahlvorschläge, die äußerst wichtigen und notwendigen Unterschriften beizulegen. Fazit: Die SPÖ kann zur Gemeinderatswahl 2020 nicht antreten und somit auch nicht gewählt werden. Wie sich der Gemeinderat dadurch verändern wird, bleibt bis zum 26. Jänner spannend.
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