Energiepolitik

Groß-Enzersdorf leitet Energiewende ein

GROSS-ENZERSDORF. Die Stadtregierung bringt frischen Wind in die Gemeinde, erneuerbare Energie wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Der Grüne Stadtrat Andreas Vanek informiert: "279 Millionen Kilowattstunden Energie haben wir 2019 verbraucht, nur 22 Prozent davon stammen aus erneuerbaren Energien. Das soll sich ändern."
Erste Richtlinien wurden erstellt, nun plant man ein Energiekonzept - das wurde gestern, Mittwoch, einstimmig beschlossen. Windkraft und Photovoltaik sind die zukünftigen Energiethemen Groß-Enzersdorfs, ersterem war man in den vergangenen Jahren grundsätzlich ablehnend gegenübergestanden. Als das Land NÖ vor knapp zehn Jahren eine Zonierung festgelegt hatte - also jene Flächen, die für Windkraft grundsätzlich geeignet sind -, hatte sich Groß-Enzersdorf quergelegt und somit gibt es im gesamten Gemeindegebiet keine Windkraft-Zone. "Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, einen Antrag zu stellen, damit das Land erneut prüft", teilt Vanek mit. Mit einer Neuzonierung ist noch keine Entscheidung gefallen. "Wir öffnen nur eine Tür, die bisher geschlossen war und wollen alle Möglichkeiten prüfen lassen", sagt Vanek.

Bürgerbeteiligung an PV-Paneelen

Das zweite geplante Energieprojekt ist ein Bürgerbeteiligungsmodell. Photovoltaik-Paneele können von Groß-Enzersdorfern erworben werden und über 1,5 bis 2 Prozent-Verzinsung rückerstattet. "Die Beteiligung ist mit 4.500 Euro limitiert", erklärt Vanek, der hofft dass sich die Bürger mit dem Projekt identifizieren. PV-Anlagen sind unter anderem am Volksschulzubau, am Kindergarten und am Feuerwehrhaus Probstdorf geplant. Die Photovoltaikanlagen sollen auch zur Blackout-Prävention dienen, meint Vanek. "Das ist besser als Dieselaggregate."