Corona-Krise
Leopoldsdorfer Wirt in Existenzkrise: "Was werden wir morgen tun dürfen?"
Die Corona-Krise trifft die Gastronomie besonders hart. Der Leopoldsdorfer Wirt Andreas Sinnhuber sieht seinen Betrieb am Limit.
LEOPOLDSDORF. Nicht das Virus macht Angst, nicht die Sorge vor der Krankheit, es sind Existenzängste, die Andreas Sinnhuber Pächter des Wirthauses "Zur Zuckerfabrik" in Leopoldsdorf nachts nicht mehr schlafen lassen. "Was müssen wir noch tragen?", fragt er und fasst zusammen. Im November 2019 verzeichnete das Wirtshaus mit Beginn des Rauchverbots 20 Prozent Umsatzeinbußen, eine Woche vor dem Lockdown am 16. März 2020 gingen die Umsätze erneut drastisch zurück, die Leute waren verunsichert. Dann folgte der Shutdown und seitdem hat sich die Gastronomie nicht mehr erholt. Auf den schwierigen Sommer folgen im Herbst strenge hygienische Bestimmungen und Einschränkungen, die weitere Entwicklung ist nicht abzuschätzen.
"Das größte Problem ist, nicht zu wissen, was nächste Woche sein wird. Was werden wir morgen noch tun dürfen?", fragt sich Sinnhuber.
Sein Gasthaus lebe von konstanten Einnahmen - es gibt keine Hoch- oder Urlaubssaison im Marchfeld -, genau diese fehlen heuer. "Mit den Einahmen der Ganslzeit kann ich die Weihnachtsgelder für meine Mitarbeiter zahlen, aber wir wissen nicht, ob Ganslessen stattfinden werden dürfen."
Mit neuen Konzepten versucht Sinnhuber, seinen Betrieb und seine verbliebenen sieben Mitarbeiter über die Krise zu retten. Er bietet Catering, Essen auf Rädern und Menüs für Kindergärten an, aber dennoch: "Die Einnahmen fehlen. Keine Hochzeiten keine Geburtstags- und Weihnachtsfeiern." Und es bleibt die Unsicherheit: "Wir brauchen klare Ansagen, aber stattdessen droht Rudolf Anschober, er hätte weitere Restriktionen in der Schublade, sollten die Infektionszahlen steigen. Wir schwimmen in einem Sumpf an Desinformation."
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