Das alte Dorf wird wieder jung
Am 18. Mai startet das Museumsdorf in eine neue Zukunft und blickt dabei auf die Vergangenheit.
¶ NIEDERSULZ. Das heiß diskutierte Museumsportal – das einzige moderne Gebäude des alten Dorfes – wird an diesem Tag eröffnet. Wenn Geschäftsführer Günter Fuhrmann von dem Bauwerk spricht, gerät er ins Schwärmen: „Die Linien, die Schlichtheit und die Raffinesse sind einzigartig.“ Es handelt sich dabei um ein Passivhaus in Holzbauweise mit einer riesigen Glasfront, die den Blick auf das alte und das neue Dorf und die Weinviertler Hügellandschaft freigibt.
Am Weg ins Dorf hinunter, der sich Rollstuhl-gerecht hinabschlängelt, kommt der Besucher durch eine Gartenlandschaft mit alten Baumsorten, Weinviertler Gemüse- und Weingärten und dem Schulgarten nach Originalplänen aus dem 19. Jahrhundert.
Bis Ende April arbeitet man im Museumsdorf an mehreren Baustellen. Da ist zum einen das neue Portal, dessen Hülle schon fertiggestellt wird, während im Innern noch intensiv gearbeitet wird. Da ist aber auch die alte Schule, die heuer erstmals für Besucher zugänglich gemacht wird. Eine Großbaustelle ist außerdem das Dorfwirtshaus, das ums Doppelte erweitert wird – selbstverständlich nach alten Plänen und mit altem Holzbestand.
Eine neue Ära beginnt
Das Dorf selbst ist mittlerweile auf 20 Hektar Gesamtfläche angewachsen. „Am 18. Mai beginnt eine neue Ära. Wir wollen alt und neu verquicken und Generationen zusammenführen“, fasst Fuhrmann das Konzept des Museums zusammen.
40.000 Besucher kamen im Vorjahr – trotz des schlechten Wetters im Frühjahr und Sommer. Heuer will man an der 50.000er-Marke kratzen. Für 2013 erwartet das Museumsdorf als Partner der Landesausstellung „Brot und Wein“ 80.000 Besucher.
Das Programm 2012 verspricht einige Highlights. Saisoneröffnung ist am 21. April mit dem Pflanzenmarkt, am 22. April folgt das Georgifest mit Pferdesegnung. Das offizielle Eröffnungsfest des Museumsportals findet am 18. Mai statt. Weitere Veranstaltungen sind: 20er-Jahre-Picknick, NÖ Kinderfest, Weinviertel-Oldtimerrallye, Südmährerkirtag, Naturgartenfest, Waschtag, Gartensommer zur Vollmondnacht und „Pferdekraft“. Außerdem werden jedes Wochenende Themenführungen angeboten. Das Team organisiert Veranstaltungen, die den Interessen mehrere Generationen entgegenkommen. Für das Landesausstellungsjahr 2013 gibt es auch schon neue Konzepte: Eine „lebende Baustelle“ soll Einblicke in die Lehmbauweise vergangener Zeit bieten. Für das heurige Jahr sind Neubauten vollständig gestoppt. „Wir haben einen hohen Sanierungsbedarf, das hat Vorrang“, erklärt Fuhrmann. Ulrike Potmesil
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