Die neue Königin des Bezirkes
Der Siegeszug der Katzen ist nicht aufzuhalten. Experten fordern neue Regeln für die „Massentigerhaltung“.
BEZIRK. Sie schnurrt, kuschelt und sieht einfach zuckersüß aus. Auf leisen Pfoten hat die Katze den Hund als beliebtestes Haustier abgelöst. Auch im Bezirk Gänserndorf haben die pelzigen Raubtiere ihren Siegeszug angetreten. Nicht zur Freude aller. Die Bezirksblätter haben mit Katzenhaltern, Gemeinden, Biologen, Tierärzten und Jägern über die neue Königin der Tiere gesprochen. "Mein Kater darf raus wann er will, vor Nachteinbruch kommt er aber immer nach Hause", erzählt Julia Gindl aus Neusiedl an der Zaya. Über die Probleme der Katzenhaltung für Wildtiere ist sie sich bewusst. "Viele Katzen jagen Kleintiere, wie Mäuse und Vögel. Deswegen ist es wichtig, dass Katzen kastriert sind, damit keine Streunerkatzen entstehen, die sich dann hauptsächlich von Kleintieren ernähren. Trotzdem halte ich eine reine Haushaltung von Katzen auch nicht richtig, da sie nicht artgemäß ist", findet Gindl.
Bechipung sinnvoll
Für Tierarzt Dr. Andreas Varga aus Angern/March wäre eine "Bechipung" sinnvoll. "Das Problem ist die Kontrolle. Was mache ich, wenn eine Katze nicht gechipt ist, dann kann ich auch keine Maßnahmen setzen. Lediglich wenn ich ein überfahrenes bzw. totes Tier finde, kann ich damit den Besitzer verständigen". Eine verpflichtende Kastration für Katzen mit Zugang zu Freiflächen gebe es laut Varga schon. "Diese schreibt die Novelle im Tierschutzgesetzt vor. Es funktioniert zwar noch nicht flächendeckend, aber immer mehr Menschen lassen ihre Katze kastrieren um einer stetigen Vermehrung aus dem Weg zu gehen", so Varga.
Die Einführung einer Katzensteuer ähnlich der Hundesteuer befindet Bürgermeister von Gänserndorf René Lobner, selbst zweifacher Katzenbesitzer, nicht für sinnvoll. Von Seiten der Gemeinde wäre es lediglich eine finanzielle Aufbesserung des kommunalen Haushalts ohne jeglicher Grundlage.
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