Spannberg anno dazumal (10) Der Bildhauer Wilhelm Seib
Wilhelm Seib wurde am 18. Mai 1854 in Stockerau geboren. Nach seinen Studien in Wien und Rom war er vor allem im Raum Niederösterreich und in Wien tätig. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste bei Karl Bauer und danach mit einem kaiserlichen Stipendium bei Carl Kundmann, war danach vor allem beim Bau der Wiener Ringstraße tätig und schuf zahlreiche Plastiken für diverse Bauten der Prachtstraße. Zu den bekanntesten Werken zählen dabei die Sitzstatue des Sallustius auf der Parlamentsrampe und die Statue des Manlius Torquatus im historischen Reichsratssitzungssaal. Schon als Schüler Kundmanns war er bei der Entstehung des Tegetthoffdenkmals am Wiener Praterstern beteiligt. Weitere Werke von ihm befinden sich u.a. in Stockerau, St. Pölten, Mondsee, Wien u.v.m.
Bezug zu Spannberg hatte Seib durch seine Mutter Magdalena, die gebürtige Spannbergerin war. Er erbaute im Jahr 1893 im Zuge einer großen Kirchenrenovierung den historistischen Hochaltar. Für dieses Meisterwerk wurde Seib zum Ehrenbürger von Spannberg ernannt. Ein weiteres Werk von ihm ist das Altarbild in der 1923 errichteten Kriegerkapelle in Spannberg auf dem Tumulus, welches Kriegers Abschied darstellt. Nachdem er von der Marktgemeinde Spannberg ein Grundstück geschenkt bekommen hatte, erbaute er dort nach eigenen Plänen die sogenannte Seib Villa, in der er auch seinen Lebensabend verbrachte.
Infolge der Inflation verarmte Wilhelm Seib völlig und verstarb am 7. März 1924 in Spannberg. Seine letzte Ruhestätte fand er im von ihm selbst gestalteten Grab am Spannberger Friedhof. Nach ihm ist auch der Seibweg in Spannberg benannt.
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