Weidenbach ertränkt die Ernte
STRIPFING/ZWERNDORF (rm). Die Felder entlang des Weidenbaches bei Stripfing und Zwerndorf sind seit geraumer Zeit unter Wasser. Die Bauern sind verzweifelt. "Das Wasser ist auf mangelnde Pflege der Ausweitung des Weidenbaches zurückzuführen", ärgert sich Vizebürgermeister Franz Brandhuber aus Stripfing. Dadurch ist die Rinne mit Schilf und Rohrkolben verwachsen, das hemmt den Durchfluss derart, dass die Drainagen schon seit Anfang Juni ihre Funktion umgekehrt haben: Statt das Wasser abzuführen, wird das Grundwasser in die Felder zurückgedrückt. Der Entlastungsgraben, der die gleiche wasserabführende Wirkung haben sollte, ist randvoll gefüllt und auch von dort sickert das Wasser auf die Äcker. Nicht einmal bei trockenem Wetter bessert sich die Situation, die Regenphasen der vergangenen Tage führten sogar zu einer Verschärfung. Betroffen sind mehr als 300 Hektar, die nicht bewirtschaftet werden können. Walter Reischütz, ein betroffener Landwirt, meint: "Meine Zwiebel können nicht eingebracht werden - die Ernte ist verloren!"
Kläranlage betroffen
Auch Bürgermeister Johann Zimmermann hat Schlimmes zu berichten: "Die Kläranlage der Großgemeinde Weikendorf ist ebenfalls betroffen. Das verkeimte Wasser dringt in die Anlage ein, statt wie sonst abzufließen." Da ist auch für die Haushalte Gefahr im Verzug.
Die Gewässererhalter werden von den Betroffenen und deren Vertretern dringend aufgefordert, für einen rascheren Durchfluss zu sorgen. In einer ersten Notaktion wurde bereits von den Bauern einiges an Schilf abgemäht, aber das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Seit April bekannt
Manfred Zörnpfenning, Bauernkammer-Obmann des Bezirks, fühlt mit seinen Kollegen: "Da kann man weder jetzt ernten und bis zum Frühling nichts anbauen." Besonders verärgert ist er darüber, dass das Problem bereits seit April bekannt ist: "Da wurden im Namen des Naturschutzes Maßnahmen getroffen, von denen die Bauern schon im Frühling gesagt haben: 'lasst die Finger davon'."
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