US-Wahl entscheidet sich in Süd
GÄNSERNDORF-SÜD. "Wir sind das Zünglein an der Waage." Stan Hale weiß, dass es bei US-Wahlen hauchdünn hergehen kann. Der Sprecher von Democrats Abroad Austria (DAA) lebt seit 1973 in Österreich. Ende der 1980er zog es den Staatsopern-Musiker nach Gänserndorf-Süd in die Ökosiedlung.
Briefwahl, ja bitte
Schon bei der Nominierung Hillary Clintons beim Parteitag der Demokratischen Party war eine Delegation der Auslandsamerikaner vor Ort. "Unsere Aufgabe ist es jetzt, möglichst viele zur Wahl zu bewegen", erklärt Stan Hale die Rolle der DAA. Denn was in Österreich zu Problemen führt, ist in den USA völlig normal: die Briefwahl. Wobei der Modus von Distrikt zu Distrikt völlig unterschiedlich sein kann. "In Oregon zum Beispiel gibt es gar keinen Wahltag", erklärt Stan Hale. Schon Wochen vor dem eigentlichen Stichtag – dem 8. November – haben bereits fünf Millionen US-Bürger gewählt.
Für die Auslandsamerikaner wünschen sich die Democrats Abroad Austria eine Vereinfachung der Briefwahl. Jetzt gibt es Bundesstaaten in denen man nur wählen darf, wenn man auch in den USA geboren ist. Die Regelungen sind Sache der Bundesstaaten und damit nicht einheitlich.
Party am 8. November
Für Stan Hale – einem Fan von Barack Obama und Al Gore – geht mit Hillary Clinton eine erfahrene, weltgewandte Frau ins Rennen. Ihr Sieg steht für ihn so gut wie fest. Dass sich Donald Trump gegen 17 andere Mitbewerber innerhalb der Republikanischen Partei durchsetzen konnte und von zehn Millionen Bürgern unterstützt wurde, ist auch für die DAA ein Warnsignal.
Die Wahlentscheidung verfolgen die Democrats Abroad in der Nacht von 8./9. November in "The Golden Harp" in Wien Landstraße. Ob der Zeitverschiebung kann man sich auf eine lange Party einstellen.
Karina Seidl
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