Lernort Natur in Rattendorf
Lernort Natur in Rattendorf
Das Wissen der Kinder ist auf die häusliche Vermittlung und auf den Lehrstoff der Schulen aufgebaut. Wie steht es damit wenn es um die Jagd und um die Zusammenhänge in der Natur geht? Der Jagdbezirk Hermagor versuchte mit einen Pilotprojekt darauf eine Antwort zu geben.
„Machen wir“ - so die Meinung von BJM Carl Gressel zur Idee seines Stellvertreters Bruno Maurer, ein schulisches Pilotprojekt zu starten, mit dem Zusatz …“ wenn sich jemand findet der die Agenda dafür übernimmt“. Dieser „Jemand“ hatte gewisse Voraussetzungen zu erfüllen. Pädagogische Fähigkeiten, einen richtigen Umgang mit Kindern und ein hohes Maß an Idealismus standen dabei im Vordergrund. Mit Anita Bachmann, Leiterin des KG in Hermagor und Harald Bachmann, praktizierender Jäger und durch Kurse und Erfahrungswerte ein profunder Kenner der Materie, konnten die Wunschkandidaten für das Projekt WALD-WILD-WISSEN gewonnen werden. Die klare Botschaft „In der Natur von der Natur lernen“ wo Kinder Fauna und Flora und deren Zusammenhänge selbst entdecken können, fand ihre Bestätigung in ausgeklügelten Lehrstationen. Mit verbundenen Augen und barfuß im Sinnespfad den Waldboden zu ertasten löste spürbare Begeisterung aus. Genauso wie der Aufenthalt im Kinderhorst wo jedes Kind mit ausschließlich natürlichen Mitteln „seine“ Eule basteln durfte und sich dabei kreativ entfalten konnte. Für Spannung sorgte die Wildbeobachtung vom Hochsitz und der Anschauungsunterricht an den Präparaten. Eine große Überraschung war auch der ausgestellte Braunbär. Die Bewegungsabläufe in Jagd und Natur wurde den Kindern mit einen Film nähergebracht und man hörte bei gewissen Szenen nicht einmal die berühmte Stecknadel fallen. Anschauungsunterricht gab es bei der Station Waldsitzkreis wo Felle befühlt, Abwurfstangen begriffen, unterschiedliche Baumarten besprochen und auch Verhaltensregeln vermittelt wurden. In der gesamten Phase dieser jagdlichen Naturtage wurde festgestellt: die „ jungen Waldbesucher“ sind äußerst gute Beobachter und schon mit sehr viel Hintergrundwissen ausgestattet. Sie erkennen die Zusammenhänge in der Natur und lassen ihre persönlichen Erlebnisse mit einfließen. Zur Erinnerung an den Naturtag erhielt jedes Kind eine Tragetasche, einen Projektaufkleber, eine Wildtierbroschüre und eine Packung Süßigkeiten. Zum Abschluss wurde noch eine Urkunde überreicht, in der die Teilnahme bestätigt und die Ernennung zum „jagdlich anerkannten Naturschützer“ ausgesprochen wurde.
Das Angebot der Jägerschaft und Jagdaufseher wurde von sechs Volksschulen des Bezirkes Hermagor (siehe Kasten) und einer Brauchtumsgruppe aus dem Bezirk Villach Land in Anspruch genommen. Insgesamt 201 Schüler und 49 Begleitpersonen bevölkerten das eigens
adaptierte Waldstück, lernten in und mit der Natur. Für alle Helfer (siehe Kasten) und Jagdfunktionäre, im Besonderen aber für die Projektleiter Anita und Harald Bachmann, war das begeisterte Leuchten in den Kinderaugen die schönste Belohnung. Landesjägermeister DI Dr. Gorton und die Geschäftsführerin der Kärntner Jägerschaft, Mag. Freydis Burgstaller - Gradenegger überzeugten sich vor Ort von der Qualität des Projektes und waren begeistert. Spontan wurde die Familie Bachmann zur Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes beauftragt und beschlossen die Bezirksjägermeister Kärntens zur Projektbesichtigung einzuladen. Damit soll dieses Gailtaler Pilotprojekt Kärntenweit seine Anhänger finden.
B.Maurer
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